Kein Liebesnest: das schlechte Gewissen

Was mit der Geliebten klappt, funktioniert mit der Ehefrau nicht mehr - oder umgekehrt. Männer mit Schwierigkeiten dieser Art haben zwar mindestens ein Problem; die Angst vor Impotenz ist aber unbegründet.

Pannen sind gleichwohl nicht verwunderlich: Wegen Langeweile im heimischen Ehebett sucht Mann einen Seitensprung. Doch da, pardauz, klappt es auf einmal auch nicht. Sein Hirn nimmt zwar die schönen, lustvollen Reize wahr und leitet sie ans Lustzentrum im Rückenmark weiter (siehe Seite XX). Doch das Gehirn verarbeitet auch die negativen Impulse und die sogar mit Vorrang: Wer im Bett der Geliebten also mit schlechtem Gewissen an die Ehefrau zu Hause denkt, darf durchaus damit rechnen, daß sein Penis streikt.

Aber auch dem, der kein schlechtes Gewissen hat, weil zu Hause nur das Einzelbett und der Rauhhaardackel warten, kann der Kopf einen Streich spielen. Ein übergewichtiger Mittvierziger, der mit einer 20jährigen im Bett liegt, braucht ein kräftiges Selbstbewußtsein. Andernfalls keimt der Zweifel, ob Mann den Ansprüchen wohl genügen wird, und schon ist die erste Voraussetzung für ein mißlungenes Liebesabenteuer erfüllt. Dabei entscheiden weniger die Fakten als vielmehr die Selbsteinschätzung.

Bin ich ausreichend attraktiv?

Überhaupt spielen Selbstgewißheit und Selbstzweifel eine zentrale Rolle: Wer kennt sie nicht, die Geschichte von der verpatzten ersten Liebesnacht mit der Traumfrau. Wieder war der Kopf und nicht der Penis am Versagen schuld. Denn während sich des Mannes bester Freund redlich bemüht, schickt das Gehirn Störfeuer in Richtung Lustzentrum. Gedanken wie "Wenn es nicht klappt, schaut sie mich sicher nie wieder an!" "Hoffentlich findet sie ihn nicht zu klein" oder "Bestimmt komme ich wieder zu schnell", können erstmal alles verderben.

Hohe Pannenquote in der ersten Nacht

Kurzum: Sobald sich der Kopf ins Liebesspiel einmischt, gibt es allzuleicht Probleme.