> Impotenz - die Ursachen


Was steckt dahinter: Kopf oder Körper?


Ob eher Kopf oder Körper hinter einer Impotenz stecken, darüber streiten sich die Fachleute. In der Tendenz sieht die Lage so aus: Die Experten, die sich in erster Linie mit den psychischen Ursachen befassen - Psychologen und Sexualwissenschaftler -, finden in bis zu neun von zehn Fällen auch psychische Gründe. Die Fachärzte dagegen, die insbesondere mit Blick auf den Körper und seine Funktionen ausgebildet sind, ermitteln in über der Hälfte der Fälle auch körperliche Ursachen: das sind die Urologen und Andrologen. Bei näherem Hinsehen überrascht dieses Phänomen schon nicht mehr so sehr, schließlich sucht jeder Fachmann eben auf seinem Gebiet. Das Spektrum der Impotenz-Ursachen erhellt dies allerdings noch nicht.


Plausibel sind die Vermutungen, daß die Psyche eine sehr große Rolle spielt und daß in vielen Fällen mehrere Gründe zusammenkommen - also zum Beispiel eine geringfügige körperliche Ursache vorliegt, die in guten Zeiten nicht auffällt, aber dann das Problem verschärft, sobald eine kleine, belanglose Panne das empfindliche männliche Selbstbewußtsein erschüttert.


Strittig: Dachschaden oder Maschinenschaden?


In dem einen Fachbuch liest man beispielsweise: Es wird klar, "daß Impotenz in allererster Linie ein psychisches und soziales Problem ist" (Leuze/Schmidt, Der Geist ist willig, doch das Fleisch macht schlapp, Stuttgart, 1994).


In einem anderen wird behauptet: " Aufgrund mangelnder Kenntnisse... ging man bis Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre davon aus, daß die überwiegende Mehrzahl der Erektionsstörungen psychisch bedingt sei..." Will sagen, heute sind wir schlauer: Meistens liegt doch ein körperliches Problem vor. (Was jedermann über Sexualität und Potenz wissen sollte, Stuttgart 1993).


Psychische und physische Gründe oft nicht zu trennen


Für die Behandlung bedeutet dies, daß auch bei primär körperlich bedingten Störungen eine sexualtherapeutische Behandlung sinnvoll sein kann. Umgekehrt kann bei psychischen Ursachen auch eine Therapie nützlich sein, die zunächst nur den Penis aufrichtet und erst dann den Kopf: Ein körperlich gesunder Mann, der unter Versagensängsten leidet, kann durch ein erektionsförderndes Präparat wieder neues Selbstvertrauen gewinnen.


Häufiger körperliche Gründe bei älteren Männern


Obwohl meist ein Zusammenspiel zwischen Kopf und Körper den Penis erschlaffen läßt, kann man doch eine Tendenz klar ausmachen: Je älter der Patient, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß zunächst körperliche Gründe für die Impotenz vorliegen; je jünger, desto wahrscheinlicher ist, daß der Kopf hinter dem Problem steckt.

Impotenz - die Ursachen

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