> Phthalate machen Frühgeburten wahrscheinlicher

Phthalate sind Weichmacher, die Kunststoffen zugesetzt werden. Sie finden sich in Gegenständen aus Plastik, aber genauso in kosmetischen Produkten und Kinderspielzeug, aber auch in Medikamenten und Medizinprodukten, z.B. in Infusionsbeuteln. Phthalaten wird schon lange nachgesagt, das sie unfruchtbar machen. Nun haben Wissenschaftler heraus gefunden, dass diese Stoffe die Gefahr für eine Frühgeburt erhöhen.

Phthalate gelangen auf verschiedenen Wegen in den Körper, am häufigsten über Lebensmittel. Die Konzentration dieser Weichmacher lässt sich nachweisen - und zwar im Urin. In der Studie wurde die Phthalatkonzentration im Urin von 130 Frauen mit einer Frühgeburt mit der von 352 Frauen verglichen, deren Geburt ganz normal verlaufen war.

Es stellte sich heraus, dass je höher die Konzentration der Phthalate im Urin war, desto eher eine Frau eine Frühgeburt durchgemacht hatte. Der Zusammenhang war mehr als deutlich. So wiesen die Frauen mit der höchsten Phthalatkonzentration im Urin ein um ein 3,52 bis 5,23-fach erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt auf.

Erstaunlicherweise wiegeln die Wissenschaftler der Studie die Bedeutung ihrer Ergebnisse selbst ab. Phthalate könnten auf keinen Fall der alleinige Grund für eine Frühgeburt sein, meinen sie. Diese chemischen Stoffe könnten nur einer von mehreren Gründen sein. Und: Frauen sollten obwohl die Ergebnisse möglicherweise dramatisch wären, sich auf keinen Fall alarmiert fühlen.

Anmerkung der Redaktion: Wir meinen, dass man sich durchaus alarmiert fühlen sollte. Leider werden die durch Phthalate verursachten gesundheitlichen Schäden immer noch herunter gespielt und verharmlost. Und leider gibt es noch zu wenige Studien zu diesem Themengebiet. Warum nur?

Berliner Ärzteblatt 21.11.2013/ Quelle: JAMA Pediatr

 
 
 
 
 
 
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