> Grundsätze zur Vorbeugung


Aus der Sicht des Körpers bedeutet jede Veränderung der äußeren Umstände und Umgebung eine Belastung. Das bedeutet aber noch nichts Negatives. Es kann einen zuträglichen Reiz oder eine Überbelastung darstellen. In fremden Klimazonen wird der Körper vermehrt mit ihm neuen Krankheitskeimen konfrontiert, die er noch nicht abzuwehren gelernt hat. Zusätzlich wird die Abwehrkraft des Körpers belastet durch die Umstellungen wie z.B. die Zeitverschiebung, veränderten und gestörten Schlafrhythmus und andere Eß- und Trinkgewohnheiten. Dann gilt es, am Widerstand zu wachsen. Allein diese Veränderungen können schon Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall, Erschöpfung oder Schlafstörungen bringen. Als Lohn der Pein ist nachher das Immunsystem um einige neue Antikörper bereichert.


Massive Klimaveränderungen können ihrerseits Erkrankungen begünstigen (Fußpilz bei feuchtwarmen Klima). Ist der Körper Hitze und feucht-warmes Klima nicht gewöhnt, verliert er übermäßig viel Salz und Wasser durch das Schwitzen. Wenn das Wasser nicht ausreichend ersetzt wird, kann es bis zum Kollaps führen. Hitzschlag oder Sonnenstich können durchaus schwerwiegende Folgen haben. Besonders die hellhäutigen Menschen können empfindliche Störungen durch die starke Sonneneinstrahlung erleiden.


Ein mahnender Zeigefinger zur generellen Vorbeugung: stete Wachsamkeit. Körperhygiene, speziell Händewaschen mit Wasser und Seife, ist kein Luxus. Ebensowenig darf sich Nachlässigkeit beim Essen und Trinken einschleichen. Auch hier muß dem Körper immer die Chance zur Gewöhnung an die neue Umgebung gegeben werden. Ausreichender Schlaf ist unersetzlich, besonders in der Umstellungsphase. Auch für das Leben in Hitze und Feuchtigkeit braucht der Körper eine Woche zur Umstellung. Überanstrengen und Exzesse beim Essen und Alkohol in dieser Zeit mag kein Körper. Selbstverständlich soll die Bekleidung dem Klima angepaßt sein.


In trockenen Gebieten belastet Staub die Atemwege und die körperliche Leistungsfähigkeit. Zusätzliches Rauchen kann eine Bronchitis zum Durchbruch bringen. Möglichst durch die Nase atmen, wodurch die meisten Staubpartikel herausgefiltert werden und die Luft angefeuchtet wird. Spülungen der Nase und des Rachens mit Salzwasser (ein Eßlöffel auf 1 Liter Wasser = 9 g/l) können Beschwerden lindern und die Schleimhäute reinigen.


In warmem Süßwasser über 20+C und in warmen Gegenden leben verschiedene Zerkarienarten (die Schwanzlarven von Trematoden-Würmern), die die Haut eines Schwimmers durchdringen können und eine Bilharziose (Schistosomiasis) der Haut, die nur unangenehm juckt und von selbst abheilt, oder der Harnblase (Krebsgefahr nach Jahren) auslösen können (siehe Kap. Infektionskrankheiten). Ein Bad in einem warmen, stehenden Gewässer birgt immer Infektionsrisiken. (Aber auch die Nordsee ist ja nicht mehr ohne.)

 
 
 
 
 
 
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