> Versicherungen


Aufmerksame Reisebüros sparen nicht mit Prospekten über Versicherungen für und gegen beinahe alles: Krankheitskosten und Rücktransport, Reiserücktritts-, Reisehaftpflicht- und Gepäckversicherung, Skibruch, Kamera-Spezialversicherung. Wie weit der persönliche Versicherungsschutz gehen soll, ist Geschmacksache. Allein die Werbung der Versicherungen führt in die Irre: So kann keine Versicherung vor Gefahren, Unfällen und den übrigen Übeln schützen, auch wenn sie genau das auf die Prospekte schreiben. Nur für einige der (finanziellen) Folgen kommen sie allenfalls auf. Aber selbst das kann viel wert sein.


Automobilclubs und Versicherungsunternehmen bieten Schutzbriefe an, die national, in ganz Europa oder sogar weltweit gelten. Fahrer und Passagiere werden bei Krankheit oder Unfall zurücktransportiert, wenn es medizinisch notwendig ist; das Auto und die Insassen werden heimgeholt wenn der Fahrer oder Fahrzeug ausgefallen sind, Ersatzteile fürs Auto verschickt und Kosten für eine Übernachtung am Unfallort übernommen. Solch ein Schutzbrief kostet pro Jahr um fünfig Mark, wobei bei ähnlichen Leistungen die Automobilclubs eher etwas mehr verlangen. Je älter das Auto, desto eher lohnt sich ein Schutzbrief.


Die größten Kosten kann eine Verletzung oder Krankheit fern von Zuhaus verursachen. Das vermag nicht einmal dieses Büchlein zu verhindern. Bei seiner Krankenkasse kann man erfahren, welcher Art Versicherungsabkommen mit dem Reiseland besteht und welche Leistungen von Ärzten und Krankenhäusern übernommen werden. Innerhalb der EG gilt ein Sozialversicherungsabkommen. Das Formular "E 111" der Krankenversicherer belegt den Versicherungsschutz der Krankenkassen-Mitglieder samt Familie. Dieses E 111 kann dann bei der Krankenkasse im Reiseland gegen einen gültigen Behandlungsschein eingetauscht werden.


Zusätzlich muß man in einigen Ländern mit einer Selbstbeteiligung rechnen. Dagegen hilft nur eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung. Die meisten Auslandskrankenversicherungen sind zwar recht billig (10-20 DM) und bleiben ein Jahr gültig, decken aber nur Reisen bis maximal 4, 6 oder 8 Wochen Dauer ab. Eine Reisekrankenversicherung für unbegrenzte Reisedauer bietet am billigsten die Central-Versicherung für ca. 200 DM pro Jahr an (Central, Postfach 10 04 27, 5000 Köln 1, 0221 / 16 36-1 und Filialen in vielen Städten). Den Rücktransport schließen die meisten Versicherungen nicht ein.


In Nicht-EG-Ländern, in Frankreich und Belgien müssen die ärztlichen und Krankenhausleistungen selbst bezahlt werden. Die Krankenkasse daheim erstattet die Ausgaben normalerweise, aber nur gegen Vorlage der Rechnungen und in Höhe der üblichen Sätze, sodaß manchmal noch ein Teil selbst zu zahlen bleibt.


Privatversicherte müssen die Kosten immer zuerst selbst übernehmen und bekommen sie später von der Versicherung bis zum 2,3 fachen Betrag des Pflichtsatzes ersetzt. Also bei seiner Kasse rückfragen, welche Länder und Leistungen eingeschlossen sind. Die nicht eingeschlossen Leistungen, z.B. Rücktransport, können über eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung für die Dauer der Reise - oft aber nur bis zu 28 Tagen - abgedeckt werden. Solch eine Reise-Krankenversicherung muß natürlich vor der Abfahrt abgeschlossen sein. Soweit der Papierkram.

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS