Der Dampf von E-Zigaretten enthält giftige Metalle - wie sie dort hineinkommen, ist noch nicht geklärt (Foto: Dirk Kruse / pixelio.de)
Der Dampf von E-Zigaretten enthält giftige Metalle - wie sie dort hineinkommen, ist noch nicht geklärt (Foto: Dirk Kruse / pixelio.de)
> E-Zigaretten setzen giftige Metalle frei

Eigentlich sollen E-Zigaretten ja das gesündere Rauchen bieten. So jedenfalls versprechen es die Hersteller. Doch Zweifel daran gibt es einige, schon alleine deshalb, weil die gesundheitlichen Folgen der Verdampfer bisher nur unzulänglich aufgeklärt und erforscht sind. Eine neue Untersuchung deckt nun auf, dass beim Verdampfen der Liquids Metalle freigesetzt werden. Darunter auch Blei und Arsen.

Das US-amerikanische Forschungsinstitut Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health schlägt Alarm: „Bedeutende Mengen giftiger Metalle, inklusive Blei, werden von den Heizspulen einiger E-Zigaretten abgesondert und finden sich in den Aerosolen wieder, die von den Nutzern inhaliert werden.“

Das Institut hat die Rauchuntensilien von 56 Anwendern genau untersucht. Allerdings nicht die neuen E-Zigaretten, sondern die, die schon einige Zeit in Benutzung waren. Unter die Lupe genommen wurden dabei der Inhalt der Dispenser (Vorratsbehälter), der Inhalt der Tanks in den E-Zigaretten, der von den Heizspulen erhitzt und verdampf wird sowie der Dampf (Aerosol), den die Raucher inhalierten.

Der Anteil der Metallkonzentrationen waren sowohl im Tank (16,3 µg/kg) wie im eingeatmeten Dampf (31,2 µg/kg) deutlich höher als im Dispenser (10,9 µg/kg). Bei Chrom war das Verhältnis 8,38 µg/kg und 55,4 µg/kg zu 0,5 µg/kg; bei Nickel 68,4 µg/kg und 233 µg/kg zu 2,03 µg/kg; bei Blei 14,8 µg/kg und 40,2 µg/kg zu 0,476 µg/kg; bei Zinn 515 µg/kg und 426 µg/kg zu 13,1 µg/kg. Gefunden wurden außerdem meßbare Spuren von Mangan, Eisen, Kupfer, Chlor sowie Zinn und Cadmium.

Die Metalle sind gesundheitlich nicht nur bedenklich, Cadmium gilt als giftig. Mediziner bringen das Inhalieren dieser Metalle in Zusammenhang mit Erkrankungen von Lunge, Leber, dem Immunsystem, Herz-Kreislauf, sowie Gehirn und dem Entstehen von Krebserkrankungen. Doch damit nicht genug. Die Wissenschaftler entdeckten in zehn der 56 E-Zigaretten Arsen - und zwar sowohl im Dispenser und im Tank wie auch im Aerosol. Außerdem überstiegen die in den eingeatmeten Dämpfen gefundenen Werte an Metallkonzentrationen die geltenden Grenzwerte um 50% und mehr.

Wie diese gefährliche Metalle entstehen, ist noch nicht klar. Es gibt Vermutungen. So könnten sie beim Erhitzen der Liquids in den Heizspiralen erzeugt werden. In einer 2017 durchgeführten Studie hatten die Forscher erhebliche Mengen giftiger Metalle in den Heizspiralen gefunden. Die Wissenschaftler stellten fest, dass bei E-Zigaretten, bei denen die Heizspirale öfter erneuert wurde, mehr Metall gefunden wurde. Völlig unerklärlich ist für die Wissenschaftler des Instituts allerdings das Vorkommen von Blei. Es sein ein „Rätsel“ wie das in den Dampf gerate, weil die Verdampfer nicht aus diesem Metall gemacht würden.

2.3.2018 cs/ Quelle: Environ Health Perspect

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS