> Wie sich Sport auf Bluthochdruck auswirkt

Die Deutsche Herzstiftung betont, dass man Bluthochdruck nicht nur mit Medikamenten behandeln  kann. Sport - dabei ist nicht Leistungssport gemeint - könne nicht nur eine Erkrankung verhindern, sondern die Werte auch bei einer bestehenden Hypertonie senken. Das funktioniert aber nicht bei jedem Menschen.

Die Deutsche Herzstiftung verweist auf wissenschaftliche Studien, die bei „einem korrekt dosierten Training“ eine Verringerung des Blutdruckes um 5-10 mmHg erwarten lassen. Empfehlenswert sei Sport, „der eine mäßige Ausdauerbelastung mit sich bringt, also z. B. Joggen, Nordic Walking, Wandern, Skilanglauf, Radfahren, Schwimmen oder auch Ballsportarten wie Tennis, wenn diese nicht mit zu viel Ehrgeiz und nicht unter Wettkampfbedingungen ausgeübt werden..“ Und: „Eine empfehlenswerte Trainingshäufigkeit sind drei bis fünf Einheiten pro Woche, jeweils mit einer Dauer von mindestens 30 Minuten.“

Leider ist die Maßnahme nicht bei allen Menschen gleich erfolgreich. Am Institut für Sport- und Präventivmedizin der Universität Saarbrücken wurde nun untersucht, welche Trainingsmethoden welchen Einfluß auf den Blutdruck hat. Dazu wurden 79  Frauen und 48 Männer, alle gesund, aber untrainiert und im Alter zwischen 30 und 60 Jahren, in vier Trainingsgruppen eingeteilt. In diesen fanden über ein halbes Jahr lang drei Mal in der Woche folgenden unterschiedliche Sportaktivitäten statt:  Gruppe 1 Intervall Lauftraining, Gruppe 2 Ausdauer-Lauftraining, Gruppe 3 Kraft- und Ausdauertraining, Gruppe 4 ohne sportliche Betätigung.

Sowohl den systolischen wie den diastolischen Blutdruck senkte das Ausdauer-Training der Gruppe 2. Die Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining der Gruppe 3 wirket sich senkend nur auf den diastolischen Blutdruck aus. Das Intervall-Training bewirkte keine Blutdrucksenkung.

Erstaunlich war, dass sich der Erfolg bei jedem einzelnen ziemlich realistisch durch einen Belastungstest auf dem Laufband vorher sagen ließe. Wer nach einer Kurzzeitbelastung auf dem Laufband einen verminderten Blutdruck hatte, für den galt mit einiger Sicherheit, dass ein regelmäßiges, aber mäßiges Training auch langfristig den Blutdruck senkte. Bei denen, bei denen dieser Effekt nach Akutbelastung nicht auftrat, war die dauerhafte Verbesserung des Blutdruckes wenig wahrscheinlich.

Anmerkung: In der Studie wurden gesunde Menschen - also nicht Patienten mit Bluthochdruck - untersucht. Eine Schlussfolgerung auf derartige Patienten ist deshalb zwar durchführbar, aber mit einigen Unsicherheiten behaftet.

1.2.2018 cs/ Quelle: Clinical Journal of Sport Medicine

 
 
 
 
 
 
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