> E-Zigaretten: Doch mehr Schaden als Nutzen

Wissenschaftler verschiedener Universitäten in den USA (Lebanon, New Hampshire;  San Francisco und San Diego, Kalifornien; Pittsburgh, Pennsylvania) haben versucht, den möglichen Nutzen und Schaden von E-Zigaretten zu berechnen. Das Ergebnis widerspricht den Versprechungen der Hersteller: Der Schaden überwiegt letztlich den Nutzen.

Über die E-Zigarette wird seit ihrer Einführung kontrovers diskutiert. Befürworter proklamieren, dass E-Zigaretten weit weniger gefährlich sind als herkömmliche Tabakzigaretten und dass sie Raucher zum Nichtrauchen bringen würden. Die Kritiker bezweifeln, dass E-Zigaretten zum Aufgeben des Qualmens führen und sorgen sich, dass die Liquids, die in den E-Zigaretten verdampft werden, gesundheitsschädliche Stoffe enthalten und bei weitem nicht ausreichend untersucht sind.

In ihrer Studie haben die Wissenschaftler nun u.a. bewertet und berechnet, wie viele Raucher durch den Umstieg auf E-Zigaretten das Zigarettenrauchen aufgegeben haben, wieviele Jugendliche nach dem Gebrauch von E-Zigaretten dann doch auf normale Zigaretten umgestiegen sind, wie viele zusätzliche Lebensjahre E-Zigaretten gebracht haben und wie viele durch Tabakkonsum verloren wurden.

Die Ergebnisse sind nicht berauschend für die E-Zigarette. 2070 weniger erwachsenen Zigarettenrauchern stehen 168.000 Jugendlichen gegenüber, die von der E-Zigarette auf Tabakkonsum umgestiegen sind. 3000 gewonnen Lebensjahren bei ehemaligen Zigarettenrauchern stehen etwa 1,5 Mio. verlorenen Lebensjahren durch den Umstieg gegenüber.

Die Wissenschaftler kommen deshalb zu dem Schluß, dass E-Zigaretten mehr Schaden als Nutzen bieten. Um E-Zigaretten zu einem gesundheitsförderlichen Einsatz zu bringen, müsste deren Effektivität als Raucherentwöhnung deutlich gesteigert werden.

Ob E-Zigaretten tatsächlich als Entwöhnungshilfe taugen, bleibt sehr umstritten. Aber es mehren sich die Anzeichen, dass das nicht funktioniert. Im August 2017 wurden Daten von 17.389 Heranwachsenden und jüngeren Erwachsenen (Alter zwischen 14 und 30 Jahren) ausgewertet. Demnach erhöhte das Nutzen von E-Zigaretten als Jugendlicher das Risiko, später auf konventionelle Zigaretten umzusteigen um das Zwei- bis Dreifache.

Eine Untersuchung in 28 europäischen Staaten hat den Zusammenhang zwischen dem Rauchenentwöhnen und dem Gebrauch von E-Zigaretten unter die Lupe genommen. Die regelmäßige Verwendung von E-Zigaretten verminderte demnach die Chancen, das Rauchen von Tabakzigaretten aufzugeben. Es stellte sich heraus, dass regelmäßige E-Zigaretten-Raucher zusätzlich täglich durchschnittlich 15,6 herkömmliche Zigaretten qualmten. Diejenigen, die keine E-Zigaretten verwendeten, kamen dagegen auf durchschnittlich 14,4 Tabakzigaretten am Tag. Das Fazit der Studie: E-Zigaretten verhindern eher die Rauchenentwöhnung, als dass sie sie unterstützen.

16.3.2018 cs / Quelle: PLOS, Jama, AJPM

 
 
 
 
 
 
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