Elektronische Gesundheitskarte
Elektronische Gesundheitskarte: Sie soll Kosten sparen, Missbrauch erschweren und die Effizienz im Gesundheitswesen vergrößern. Doch erst einmal kostet sie.
> Elektronische Gesundheitskarte soll 500 Mio. Euro sparen

Die
Studie „Monitoring eHealth Deutschland 2007“ offenbart, dass
E-Health die Patientenversorgung verbessern und gleichzeitig Kosten
sparen soll. Insbesondere der elektronischen Gesundheitskarte wird
ein enormes Sparpotenzial nachgesagt.


Kommunikationstechnologie
im Gesundheitswesen soll die medizinische Versorgung verbessern, die
Effizienz steigern, Abläufe entbürokratisieren, für
mehr Transparenz und Wettbewerb sorgen. Nicht gerade wenig. Doch wenn
man der Studie zum Einzug elektronischer Kommunikation glauben darf,
dann werden elektronisches Rezept, elektronischer Arztbrief und
elektronische Patientenakte dieses alles schaffen. Wie schön.



Die
Studie analysiert vor dem Hintergrund der Gesundheitsreform und der
Einführung der elektronischen Gesundheitskarte, die alle
segensbringenden Anwendungen in sich vereinigt, Potenziale für
Prozessoptimierungen sowie Stand, Akzeptanz und zukünftige
Entwicklungen des Einsatzes von IT, Telematik und
E-Health-Anwendungen im deutschen Gesundheitssektor.



Dr.
Axel Garbers, Mitglied der Geschäftsführung beim BITKOM,
unterstreicht deshalb die Bedeutung der elektronischen
Gesundheitskarte. „Mit ihrer Einführung 2008 lassen sich
jährlich über 500 Millionen einsparen. Missbrauch wird
schwieriger, Abrechnungen erfolgen schneller, Doppelbehandlungen
werden vermieden. In einem Gesundheitssystem, das unter der
Ausgabenlast leidet, müssen solche Potenziale konsequent genutzt
werden“, freut sich Garbers über die heile Welt der Technik.



Doch
Garbers rechnet auch vor, wie teuer die schönen Aussichten eines
elektronischen Gesundheitswesens sind. „Die an dem Projekt
beteiligten Unternehmen haben dafür inzwischen beachtliche
Vorarbeiten geleistet. Ihre Entwicklungskosten für die
Gesundheitskarte belaufen sich schon jetzt auf 170 Millionen Euro.“



Noch
sind die Sparpotenziale allerdings reine Hoffnung der befragten
Experten. Denn die haben auch zu Protokoll gegeben, woran es unserem
Gesundheitswesen vor allem mangelt: an einem effizienten Einsatz der
vorhandenen finanziellen Mittel und an einer guten Zusammenarbeit der
unterschiedlichen Akteure auf Seiten der Leistungserbringer. Und ob
das die elektronische Gesundheitskarte wirklich richten kann?



WANC
24.01.07

 
 
 
 
 
 
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