Patienten wollen ausführlich über ihre Behandlung informiert werden
> Patient aktiv an Entscheidungen beteiligen

Patienten sollen stärker in den Entscheidungsprozeß ihrer Behandlung einbezogen werden. Die Ergebnisse verschiedener Projekte zeigen, dass dadurch die Therapie erfolgreicher wird.

„Ich bin überzeugt, dass die Qualität der Behandlung und die Patientensicherheit dort gestärkt werden, wo die mündige Patientin oder der mündige Patient dem Arzt auf gleicher Augenhöhe gegenübersteht. Deshalb wollen wir unabhängige Beratung und objektive Informationen sichern und die Patientinnen und Patienten in allen Bereichen des Gesundheitswesens beteiligen", betont die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten, Helga Kühn-Mengel.

Derzeit sind die Patientinnen und Patienten im Gemeinsamen Bundesausschuss vertreten und beraten mit über die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Das neu gegründete „Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen" soll nicht nur die Qualität und den Nutzen medizinischer Leistungen bewerten, sondern vor allem auch die Bürger verständlich darüber informieren.

Helga Kühn-Mengel: „Mit der Einrichtung meines Amtes der Patienten
beauftragten der Bundesregierung haben Patientinnen und Patienten erstmals eine zentrale Anlaufstelle und eine zentrale Vertretung ihrer Interessen."


Die Veränderungen im System werden aber nur wirksam, wenn sie auch im ganz konkreten individuellen Fall spürbar sind. Helga Kühn-Mengel: „Wenn Ärztin oder Arzt Therapie-Entscheidungen gemeinsam mit dem Patienten oder der Patientin entwickeln, wird die Behandlung erfolgreicher. Patienten müssen Partner im medizinischen Behandlungsprozess werden, die aktiv an den Entscheidungen beteiligt sind. Sie werden so auch besser motiviert, selbst an Ihrer Genesung mitzuarbeiten."


Was die Patienten wünschen und was ihre Beteiligung am Entscheidungsprozeß bewirkt, haben verschiedenen Projekte gezeigt:





  • Entgegen der Erwartung mancher Ärzte möchten zwischen 80 und 90 Prozent der Patienten und Patientinnen ausführlich über ihre Behandlung informiert werden, und zwar auch über Risiken und Nebenwirkungen oder schlechte Prognosen.




  • Über 70 Prozent der Patientinnen und Patienten möchten alleine oder mit dem Arzt gemeinsam entscheiden. Dabei gehen selbst die Patienten, die die Entscheidung allein dem Arzt überlassen möchten, davon aus, dass dieser ihre persönlichen Werte und Präferenzen kennt und mit einbezieht.




  • Partnerschaftliche Entscheidungen von Arzt und Patient führen zu einer aktiveren Krankheitsbewältigung und zu nachweislich besseren Behandlungsergebnissen.




  • Eine solche Beteiligung von Patientinnen und Patienten bedeutet keine unverhältnismäßig hohe Belastung für Arzt oder Ärztin, sondern kann gut in den Praxisalltag integriert werden.

WANC 25.05.05

 
 
 
 
 
 
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