> Vitamine und Mineralien: Nutzen nicht bewiesen

53% der Deutschen haben in den vergangenen 12 Monaten Vitaminpräparate und 33% Mineralstoffe als Nahrungsergänzungsmittel (Quelle: Statista 2022) eingenommen. Die US-amerikanische Behörde US Preventive Services Task Force (USPSTF) hat nun den Nutzen dieser Mittel erneut untersucht. Das Ergebnis ist wieder eher ernüchternd.


Für die Untersuchung hat die Behörde 84 Studien zu dem Thema Nahrungsergänzungsmittel und Auswirkungen auf die Gesundheit ausgewertet. Das Ergebnis: Die Nachteile der Einnahme von Beta Carotin überwiegen die Vorteile zur Prävention von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Die Einnahme von Vitamin E bringt für die Prävention von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen keine Vorteile.


Mangelnde Belege für die Vorteile
Eine Bewertung des Nutzens von Multivitaminen kann wegen nicht ausreichender Nachweise nicht vorgenommen werden. Ebenfalls wegen mangelnder Belege können Vor- und Nachteile anderer Vitamine und Mineralien nicht bestimmt und gegeneinander abgewogen werden.


Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) sagt zu den Ergebnissen der Studie: „Es wurde kein vermindertes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen oder Krebs gefunden. Umgekehrt war das Risiko für Lungenkrebs bei Personen mit schon erhöhtem Risiko wie Rauchern und Asbest-Exposition unter Vitamin E und Beta-Karoten sogar gesteigert."


Die medizinische Fachgesellschaft kommentiert, dass sich „eine geringe Reduktion" zwar für die Krebsinzidenz ergab, „dieses Ergebnis beruhte aber auf nur drei Studien, die methodisch nicht generalisierbar sind".


Quelle: JAMA


18.07.2022

 
 
 
 
 
 
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