Glas mit Rotwein
Alkohol: Viele Patienten trinken zu viel und leiden nach einer Operation unter deutlich mehr Stress
> Alkohol: Langsamer gesund nach Operationen

Alkoholkranke Patienten haben nach
Operationen ein erhöhtes Komplikationsrisiko. Sie entwickeln
häufiger Blutungen, Infektionen, Herzrhythmus- oder
Wundheilungsstörungen.


Jeder sechste Patient, der sich an der
Charité einer Operation unterzieht, ist der Untersuchung
zufolge alkoholkrank. Diese Patienten leiden nach einer Operation
unter deutlich mehr Stress. "Wir können dies bis zu drei
Tage nach der Operation an dem hohen Anteil des Stresshormons
Cortisol im Blut der Patienten sehen", berichtet Prof. Dr. med.
Claudia Spies, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie
und operative Intensivmedizin an der Charité.



„Cortisol schwächt das
Immunsystem der Patienten und trägt so zu den postoperativen
Komplikationen bei." Die immunschwächende Wirkung des
Alkohols könne bereits durch chronisches Trinken von 1,5 Litern
Bier pro Tag ausgelöst werden.



Ihre Untersuchung zeigt, dass
stressmindernde Schmerzmittel die Infektionsrate bei alkoholkranken
Patienten senken. Dadurch verkürzt sich die Behandlungsdauer auf
der Intensivstation im Schnitt um neun Tage. "Die behandelnden
Ärzte müssen Alkohol als Risikofaktor in der operativen
Medizin künftig noch stärker berücksichtigen",
fordert Spies.



WANC 31.08.07

 
 
 
 
 
 
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