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Schnarchen ist nicht nur ein Beziehungskiller sondern kann lebensgefährlich werden (Foto: obs/ResMed GmbH)
> Schlafapnoe: Atemnot im Schlaf wird oft übersehen

Schlafapnoe – ein Wort, das man sich
nicht leicht merken kann. Und das auch ziemlich wenig bekannt ist.
Dabei leiden zwischen 10 und 30 Prozent aller Erwachsenen – vor allem
Männer – darunter: die Atmung funktioniert im Schlaf nicht
einwandfreit, was sich beispielsweises durch Schnarchen mit
Atemaussetzern bemerkbar macht. Weil die Patienten nicht genügend
Sauerstoff bekommen, können die Folgen schlimm sein.
„Die wichtigsten Anzeichen dafür sind so geläufig, dass sie im Alltag
und selbst in manchen Arztpraxis oft übersehen oder nicht richtig
zugeordnet werden", beklagen die Lungenexperten der European
Respiratory Society, wenn es um Schlafapnoe geht. Rechtzeitige Diagnose
und Behandlung könnten die gefährlichen Folgen jedoch gut abwenden. Zu den Atemstörungen im Schlaf zählt man verschiedene chronische
Beschwerden, bei denen die Atmung viele Male pro Nacht über Sekunden
bis hin zu einer Minute aussetzt. Grund ist eine Verengung der
Atemwege, die den Luftstrom kurzzeitig unterbricht. Das Gehirn reagiert
auf die fehlende Sauerstoffzufuhr mit einer lebenswichtigen
Weckreaktion. Auch wenn Betroffene ihr Problem nicht bemerken, sind sie
während des Tages meist sehr müde, erschöpft und weniger einsatzfähig.
Die am meisten verbreitete nächtliche Atemstörung ist die obstruktive
Schlafapnoe. Die meisten Schlafapnoe-Patienten sind Männer, wobei Übergewichtige,
Raucher oder Alkoholiker besonders gefährdet sind. Doch sogar drei
Prozent aller Kindern haben dieses Leiden. Bei ihnen kann das tagsüber
zu Hyperaktivität, schlechten Schulleistungen oder Aggressivität führen
und viele dieser Gruppe sind auch Bettnässer. Da die Verursacher bei
Kindern häufig vergrößerte Mandeln sind, werden diese in der Behandlung
entfernt. Wird schwere Schlafapnoe nicht behandelt, kann sie schlimme Folgen
haben. Die Sterberate steigt bei Erwachsenen mittleren Alters um 46
Prozent, darüber hinaus steigt die Gefahr für Diabetes, Bluthochdruck
und Herz-Kreislauf-Störungen. Sogar Schädigungen des Gehirns treten bei
Apnoe-Patienten häufig auf, wie Forscher zeigen konnten. Weitere
Folgen, die auf die fehlende Ausgeschlafenheit untertags zurückzuführen
sind, sind das höhere Risiko für Unfälle in der Arbeit und im Verkehr. Nächtliche Atemstörungen können jedoch gut behandelt und ihre
Folgerisiken vermieden werden, besonders bei früher Erkennung. Am
Anfang steht die genauere Bestimmung im Schlaflabor, ehe eine Therapie
mit dem Ziel die Wiedererlangung gesunden Schlafatmung einsetzt.
Wirksam sind dabei Lebensstiländerungen, zu denen Gewichtsabnahme,
Verzicht auf Rauchen, Alkohol und Beruhigungsmittel gehören. Besonders
hilfreich ist eine Pressluft-Maske für die oberen Luftwege, Mundstücke
zum Freihalten der Luftwege oder die Operation zur Weitung der
gefährdeten Passagen. WANC 23.03.10, Quelle: European Respiratory Society, pte
 
 
 
 
 
 
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