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Kopierer und Laserdrucker geben Partikel in Nano- bis Mikrometergröße ab, die über die Lunge aufgenommen werden (Foto: TK)
> Laserdrucker-Partikel machen Lunge kaputt

Laserdrucker und Kopierer geben feine
Partikel an die Raumluft ab. Wurde lange Zeit bestritten, dass diese
gesundheitsschädlich sein können, so stellen sie sich nun immer
deutlicher als genau das heraus. Umweltmediziner vom
Freiburger Universitätsklinikum konnten jetzt nachweisen, dass die
Emissionen mancher Laserdrucker die Desoxyribonukleinsäure (DNA) von
Lungenzellen schädigen. Welches Gesundheitsrisiko mit der Nutzung von
Laserdruckern tatsächlich verbunden ist, soll nun in weiteren Studien ermittelt werden.
Bei Kopierern und Laserdruckern konnte man schon bisher außer
flüchtigen organischen Verbindungen auch Partikel im Nano- bis
Mikrometergröße in den Emissionen feststellen. Diese feinen Partikel
scheinen über die Lunge aufgenommen werden zu können. Sie haben dort eine verheerende Wirkung, weil sie in den Lungenzellen
reaktive Sauerstoffspezies – auch Sauerstoffradikale genannt –
entstehen lassen. Diese für den Körper schädliche Form von Sauerstoff
kann auch die DNA (Biomolkeül, das die Erbinformationen enthält)
schädigen. „In Studien an Mitarbeitern in Copyshops in Indien konnte
man bereits DNA-Schäden in Zellen der Mundschleimhaut nachweisen“, so
Studienautor Richard Gminski. In der Untersuchung nahmen die Freiburger Forscher fünf Drucker in
jeweils einer Emissionskammer der Größe eines Kubikmeters in Betrieb.
„Die so erzeugte Partikelkonzentration entspricht zwar nicht exakt
derjenigen in Büroräumen, doch werden somit andere Faktoren wie etwa
Hausstaub ausgeschlossen“, begründet Gminski die Vorgehensweise. Die
aufgefangenen Emissionen leitete man auf Kulturen menschlicher
Lungenzellen. Dabei kam ein System zum Einsatz, das Expositionen direkt
an der Grenzschicht zwischen Luft und Zelle erlaubt und somit sehr nahe
an der Realität liegt. Während der Druckphase von einer Stunde beeinflussten die
Druckeremissionen zwar nicht die Lebensfähigkeit der Zellen. Allerdings
ließen die Ausstöße von zwei Geräten die Mikrokernrate in den
Lungenzellen im Vergleich zu reiner Luft ansteigen. Diese genetische
Veränderung gilt als Hinweis dafür, dass Chromosomen gebrochen oder der
Spindelapparat in seiner Funktion gestört wurde. „Auslöser für diese
DNA-schädigenden Effekte dürften die feinen und ultrafeinen Partikel
sein. Diskutiert werden auch Schwermetalle wie Arsen und polyzyklische
aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), mit denen handelsübliche
Tonerpulver kontaminiert sein können“, mahnt Gminski. Um den möglichen Risiken der Exposition gegenüber Tonerstaub und
Emissionen aus Kopierern und Laserdruckern aus dem Weg zu gehen, gibt
es bereits von mehreren Fachstellen Empfehlungen für den Büroalltag.
Das Deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt etwa rät, bei
Druckern und Kopierern die Nutzungs- und Wartungsvorschriften der
Hersteller einzuhalten, auf sachgerechte Aufstellung möglichst weit weg
von den Mitarbeitern und auf gute Belüftung zu achten sowie die
Gebläseöffnung vom Nutzer abzuwenden. Auch die Verwendung von Geräten
mit dem Prüfsiegel „Blauer Engel“ sei zu empfehlen. WANC 24.03.10, Quelle: Freiburger Universitätsklinikum, pte
 
 
 
 
 
 
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