> Statine: Mögliche Gefahr einer Hirnblutung

Statine – das sind Medikamente, die den Cholesterinwert im Blut senken sollen. Und damit sollen sie vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützen. Bei Patienten mit einer bereits erlittenen Hirnblutung erlitten haben, können sie jedoch das Risiko für weitere Hirnblutungen erhöhen, mahnt die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG).

Die Wirkung der Statine schützt vor den am häufigsten vorkommenden Schlaganfällen. Das sind die sogenannten ischämischen Hirninfarkte. Diese werden durch ein verstopftes Blutgefäß im Gehirn ausgelöst. 10-15% aller erleiden aber einen hämorrhagischen Hirninfarkt. Bei dieser Art wird der Schlaganfalll durch eine Hirnblutung ausgelöst. Ist das der Fall, dann sind Statine ein Risiko, weil sie Studien zur Folge das Risiko  für eine zweite Hirnblutung steigern.
 
14% der Menschen mit Blutungen in den Großhirnlappen (lobäre Blutung) bekommen innerhalb eines Jahres nach der ersten eine erneute Hirnblutung. Das Risiko erhöht sich auf 22%, falls diese Patienten vom ihrem Arzt Statine verschrieben bekommen. Die Lebenserwartung wird durch diese Medikamente im Durchschnitt um 2,2 Jahre verkürzt.

Prof. Dr. Joachim Röther, Erster Vorsitzender der DSG und Chefarzt der Neurologischen Klinik an der Asklepios Klinik in Hamburg-Altona, macht die Entscheidung für oder gegen ein Stadien nach einer Hirnblutung von einer individuellen Risken- und Nutzenabwägung abhängig. Bei einem Schlaganfall als Folge eines Gefäßverschlusses schätzt er den Nutzen hoch ein, weil die Senkung der Cholesterinwerte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen frühzeitigen Tod deutlich vermindern könnten. 



Berliner Ärzteblatt 08.06.2011/ Quelle: Archives of Neurology 2011; 68: 573-9

Weitere Informationen:
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