Website von esmoking.de, eines Onlineshops für elektrische Zigaretten: E-Zigaretten-Sets für unterschiedliche Rauchertypen
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> E-Zigaretten: Keineswegs harmlos

Elektrische Zigaretten sind nicht harmlos, warnt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Zwar würdne sie nicht tausende giftiger und krebserzeugender Substanzen erzeugen. Aber auch sie enthalten als Hauptbestandteil eine atemwegsreizende Substanz, in der Regel giftiges, abhängig machendes Nikotin, zum Teil krebserzeugende Substanzen und oftmals haben sie verschiedene Produktmängel.

Das DKFZ  empfiehlt, E-Zigaretten bei der Neufassung der Europäischen Tabakproduktrichtlinie als Arzneimittel einzustufen, wie das auch die Europäische Kommission vorschlägt. „Der Verbraucher sollte sich darauf verlassen können, dass ein Produkt gesundheitlich unbedenklich ist – und das ist bei der elektrischen Zigarette nicht gegeben“, sagt Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention und des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle am DKFZ.

Bisher werde die E-Zigarette als Lifestyle-Produkt ohne geeignete Qualitätskontrollen frei verkauft – damit werden die Verbraucher unfreiwillig zu Versuchsobjekten, klagt Pötschke-Langer. Derzeit wisse  der Verbraucher nur vage, was er mit elektrischen Zigaretten konsumiere. So sei die Nikotinmenge  selten genau oder sogar falsch angegeben. Außerdem gelange das Nikotin je nach Gerät unterschiedlich gut in den Nebel, der inhaliert wird; dadurch könne es zu Überdosierungen bis hin zu Vergiftungserscheinungen kommen. Die Flüssigkeiten, mit denen die E-Zigaretten bestückt werden, würden Inhaltsstoffe enthalten, die die Atemwege reizen und zu allergischen Reaktionen führen könnten. Der Nebel mancher Liquids würden sogar krebserzeugende Substanzen wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein, Nickel und Chrom enthalten.

Das DKFZ berichtet, dass bei der Untersuchung von 16 verschiedenen Geräten das meiste Nikotin innerhalb von 150 bis 180 Zügen abgegeben wurde, wobei je nach Produkt 21 bis 85 Prozent des Nikotins aus der Flüssigkeit ins Aerosol gelangen. Nur wenige Geräte gaben das Nikotin gleichmäßig über eine größere Anzahl von Zügen ab. Die Nikotinabgabe schwankte dabei nicht nur von Hersteller zu Hersteller, sondern auch innerhalb einer Marke vernebeln viele Geräte das Nikotin von Gebrauch zu Gebrauch unterschiedlich effektiv.

Auch wie verwirrend und teilweise fehlerhaft die Inhaltsstoffe deklariert werden, belegt die Untersuchung. So enthielten manche als nikotinfrei ausgezeichnete Produkte unterschiedliche Mengen Nikotin, im Extremfall 21,8 Milligramm Nikotin pro Kartusche. Dies entspricht in etwa einer hoch dosierten Nikotinmenge für Liquide, konstatiert das DKFZ. Dagegen wie in einigen Flüssigkeiten, die Nikotin enthalten sollten, dieses nur in deutlich geringeren Mengen als auf der Verpackung angegeben gefunden worden. So befand sich im Extremfall in einer Flüssigkeit, die mit 24 Milligramm Nikotin pro Kartusche deklariert war, nur 0,09 Milligramm Nikotin und Liquids, die mit 18 Milligramm Nikotin pro Milliliter ausgezeichnet waren, wiesen nur eine Menge von 2 Milligramm Nikotin pro Milliliter auf.

Das DKFZ hat 20 Kartuschen und 15 Nachfüllfläschchen prüfen lassen. Dabei wurde festgestellt, dass die Nikotinmenge nur in 10 von insgesamt 35 Proben korrekt deklariert war. In 18 Proben fand sich meist deutlich weniger Nikotin als angegeben und sieben Produkte enthielten ein bis fünf Milligramm Nikotin mehr als angegeben. Nahezu vollständig im Unklaren über die Nikotinmenge in der Kartusche bleiben Konsumenten, wenn Mengenangaben wie leicht, mittel oder stark verwendet werden. Aus diesen von manchen Händlern verwendeten Angaben sei in keiner Weise ersichtlich, wie viel Nikotin tatsächlich in den Produkten enthalten ist, kritisiert das DKFZ.

Die Organisation warnt, dass für E-Zigaretten noch dringender Forschungsbedarf hinsichtlich der Produktqualität, der Inhaltsstoffe, der gesundheitlichen Auswirkungen und der Wirksamkeit der Produkte als Hilfsmittel für einen Rauchstopp bestehe. Ilona Köster-Steinebach, Gesundheitsexpertin der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sieht das ganz ähnlich: „Der Verkauf als Lifestyle-Produkt verharmlost E-Zigaretten. Irreführendes Marketing und Fehlinformationen sind nicht auszuschließen. Das macht es Verbrauchern unmöglich, das Gesundheitsrisiko einzuschätzen. Wir brauchen verlässliche Produktinformationen und Kontrollen.“

Berliner Ärzteblatt 15.05.2013/ Quelle: DKFZ: Elektrische Zigaretten – ein Überblick
Die Publikation kann heruntergeladen werden unter: 
http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/RoteReihe/Band_19_e-zigaretten_ein_ueberblick.pdf
 
 
 
 
 
 
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