> Alpträume sind behandelbar

In der Nacht schweißgebadet aufwachen? Die Nacht fürchten, weil einen Horrorbilder verfolgen? Immer wieder in Angstzustände eintauchen, die einem den Schlaf rauben? Alpträume sind der pure Stress. Doch dieser Zustand lässt sich behandeln.

Psychologen schätzen, dass rund 5% aller Menschen unter chronischen Alpträumen leiden. Das bedeutet, dass sie mehrmals in der Nacht oder Woche über Jahre hinweg regelmäßig von angsterregenden Träumen verfolgt werden. Das hat Folgen. Schlaf ist keine Erholung mehr, sondern Belastung. Und das erschwert das Leben auch während der wachen Phasen.

Dagegen lässt sich etwas unternehmen. Doch nur wenige wissen, dass chronische Alpträume behandelt werden können, moniert Dr. Regina Steil von der Verhaltenstherapie-Ambulanz der Goethe-Universität. Dass die Behandlung funktioniert, zeigen Untersuchungen. Mit einer gezielten Therapie verminderte sich im Zeitraum von einem Monat die Anzahl und das Auftreten von Alpträumen. Und das änderte sich auch nicht in dem nachfolgenden Viertel Jahr.

Es gibt zwei Therapien, die von Psychotherapeuten angewendet werden und die sich auch mit Schlafhygiene und Entspannungsverfahren befassen. Die eine verhaltenstherapeutische Maßnahme versucht, die Betroffenen dazu zu bringen, sich mit den Inhalten ihrer Alpträume zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Die andere zielt darauf ab, die Inhalte des Alptraumes zu verändern. In Imaginationsübungen sollen die Patienten/innnen den Traum in ihren Gedanken so modifizieren, dass er nicht mehr bedrohlich und belastend wirkt. Die neue Traumfassung muss über mehrere Wochen immer wieder "geübt" werden.

Die Homöopathie bietet im übrigen Heilmittel, die bei Alpträumen helfen. Da ist beispielsweise das Stramonium, ein Nachtschattengewächs, das bei Schlafstörungen eingesetzt wird. Daneben handelt die Schulmedizin mit Psychopharmaka und Antidpressiva, die die Schlafphasen unterdrücken sollen, in denen die Alpträume stattfinden. Es gibt aber Berichte, dass die Alpträume sofort wieder da sind - und manchmal schlimmer als zuvor - sobald die Medikamente abgesetzt werden.

Berliner Ärzteblatt 07.01.2013/ Quelle:  European Heart Journal Advance Access, doi:10.1093/eurheartj/ehs340.
 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS