Teetrinker
Frischen Zitronensaft für den Tee verwenden (Foto: DAK/Hanuschke + Schneider)
> Die richtige Ernährung gegen Erkältung

Wenn es draußen kalt und nass
ist, haben Schnupfen & Co wieder Hochsaison. Und das Immunsystem
viel zu tun: Es bildet die Barriere gegen Angriffe von Viren und
Bakterien. Doch seine Aufgabe kann das Immunsystem nur mit der
richtigen Ernährung erledigen.


Aus dem Knochenmark stammen all unsere
Abwehrzellen, die dann im gesamten Körper aktiv sind im Kampf
gegen Eindringlinge. Besonders in Darm, Lymphknoten, Mandeln und Milz
sind die Immunzellen zahlreich vertreten. So bilden zum Beispiel
„Fresszellen“ die schnelle Abwehrtruppe gegen Bakterien und
Pilze. „Killerzellen“ gehen gegen virusinfizierte Körperzellen
vor und verhindern so die weitere Vermehrung der Viren.



Ein starkes Abwehrsystem benötigt
ausreichend Nährstoffe. Bei Fehl- oder Mangelernährung sind
die Abwehrzellen nicht „fit“ und das Immunsystem büßt
an Schlagkraft ein.



Was benötigt das Immunsystem? Zum
einen Energie: Unterernährte Menschen haben ein erhöhtes
Infektionsrisiko. Diäten mit weniger als 1200 kcal pro Tag
können die Abwehrkraft herabsetzen. Nicht besser ist
Übergewicht: Auch das geht mit einer erhöhten Rate an
Infektionskrankheiten einher.



Zum anderen braucht der Körper
Nährstoffe: Vitamine, Spurenelemente, Eiweiß, hochwertige
Fette. Dabei kommt es vor allem auf die Qualität der Nahrung an:
Während eine allgemein fettreiche Ernährung dem Immunsystem
schadet, verbessern bestimmte Fette mit Omega-3-Fettsäuren die
Immunantwort. Sie sind enthalten in fettem Fisch wie Lachs, Hering
oder Makrele. Bei einer bestehenden Infektion ist zudem der
Eiweißbedarf erhöht. Fisch oder mageres Fleisch sind dann
gute Eiweißlieferanten.



Gut bekannt ist die immunanregende
Wirkung von Vitamin C. Es unterstützt die Fresszellen und
verringert Dauer und Schwere von Erkältungen. Doch auch andere
Vitamine sind wichtig: Die Vitamine A, E, B6, B12 und Folsäure
steigern die Aktivität verschiedener Immunzellen. Bei den
Spurenelementen ragen Selen und Zink heraus. Hat der Körper zu
wenig davon, steigt die Anfälligkeit für Infekte; eine
ausreichende Zufuhr hingegen stimuliert das Immunsystem.



Können Joghurtdrinks das
Abwehrsystem tatsächlich stärken? Probiotische Lebensmittel
enthalten lebende Mikroorganismen, die den Darm in aktiver Form
erreichen und dort verschiedene gesundheitliche Wirkungen erzielen.
Laut einer Studie der Bundesforschungsanstalt für Ernährung
und Lebensmittel verhinderten probiotische Bifidobakterien und
Laktobazillen eine Erkältung zwar nicht, verkürzten aber
ihre Dauer und verminderten die Beschwerden.



Es muss aber nicht unbedingt der
Joghurtdrink sein. Laktobazillen sind auch in normalem Joghurt, Kefir
oder Sauerkraut enthalten.



Eine Ernährung, die die
Abwehrkräfte stärkt, sollte mindestens fünf Portionen
Obst und Gemüse am Tag enthalten, daneben Sauermilchprodukte,
mageres Fleisch, fetten Fisch und Vollkornprodukte. Bei einer solchen
Ernährung sind Nahrungsergänzungsmittel nicht nötig.
Außerdem ist der Lebensstil wichtig zur Vorbeugung von
Erkältungen: Ausreichend Schlaf, viel Bewegung und frische Luft
halten gesund; Saunagänge „üben“ das Abwehrsystem.



Noch ein Tipp: Die beliebte „heiße
Zitrone“ kann dem Körper reichlich Vitamin C liefern. Für
die Zubereitung empfiehlt Heike Brinkmann-Reitz,
Ernährungswissenschaftlerin beim Deutschen Grünen
Kreuz: "Verwenden Sie frisch gepressten Zitronensaft. Er sollte
aber nicht mitgekocht oder kochend heiß überbrüht
werden. Besser ist es, das Wasser zunächst etwas abkühlen
zu lassen, danach den Saft zuzugeben, leicht zu süßen und
dann bald auszutrinken.“



WANC 13.11.07/dgk

 
 
 
 
 
 
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