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> Energy-Drinks: Wie sehr schaden sie der Gesundheit?

In den USA ist Anais Fournier im Dezember 2011 gestorben. Todesursache: Herzstillstand nach einer Koffeinvergiftung. Sie hatte 1,5 Liter eines Energy-Drinks konsumiert. Insgesamt sollen innerhalb der letzten Jahre fünf Jugendliche nach dem Genuss von Energy-Drinks gestorben sein. Die US-Aufsichtsbehörde Food and Drug Administration (FDA) ermittelt. Bedenken, dass Energy-Drinks möglicherweise gesundheitsschädlich sind, gibt es schon länger.

Red Bull, Java Monster, Flying Horse, Crazy Wolf, Flying Power, Sexergy, Magic Man, Gehab oder Rock Star: Energy-Drinks sind vor allem bei Jugendlichen beliebt. Und obwohl zumindest in Deutschland Warnhinweise wie "Nicht empfohlen für Kinder, Schwangere, stillende Frauen oder koffeinempfindliche Menschen." auf ihnen abgedruckt sind, werden sie doch schon von Zehnjährigen getrunken. Dabei verrät ein Blick auf die Inhaltsstoffe, dass diese Softdrinks keineswegs harmlose Limonaden sind. Beispielsweise enthalten sie dreimal so viel Koffein wie ein Cola, den aufputschenden Stoff Turin und jede Menge Zucker - der Anteil rangiert bei über 10%. Und dann finden sich da noch ein paar andere Ingredienzien wie Guarana oder Ginseng. Dazu hat eine US-Studie ermittelt, dass diese Stoffe insbesondere bei Jugendlichen zu Herzklopfen, Krämpfen und sogar Schlaganfällen führen können.

In den USA hatte Anais Fournier das Getränke der Marke Monster getrunken. Mittlerweile haben die Eltern der 14-Jährigen die Herstellerfirma Monster Beverage Corporation, Kalifornien, verklagt. Die lehnte eine Verantwortung für den Todesfall ab. Man glaube nicht, dass die Produkte des Unternehmens für den Tod verantwortlich sind, sagte Monster in einer Pressemeldung. Die FDA scheint sich mit diesen Aussagen nicht zufrieden geben zu wollen. Sie hat die Ermittlungen aufgenommen.

Schon 2008 hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor den möglichen Gesundheitsgefahren von Energy-Drinks gewarnt. Es nennt Gesundheitsrisiken wie Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle und Nierenversagen, die im Zusammenhang mit dem Konsum dieser Getränke aufgetreten sind. Ob das aber für die auch in Europa berichteten Todesfälle verantwortlich ist, das hielt  das BfR für nicht bewiesen. Das BfR weist auf die möglicherweise gefährlichen Wechselwirkungen zwischen dem gleichzeitigen Trinken von Energy-Drinks und Alkohol hin, die abhängig von den konsumierten Mengen sind.

In einer in Detroit durchgeführten Studie bewiesen sich Energy-Drinks als Risiko für das Herz. Nach zwei Dosen einer dieser Drinks war nach vier Stunden der Blutdruck um systolisch 10 mm HG gestiegen und der Herzschlag hatte sich um fünf bis sieben Schläge pro Minute erhöht. Das Beunruhigende: Die Wirkung hielt über sieben Tage lang an und verstärkte sich sogar noch. Wie gefährdet insbesondere Kinder sind, hat die Universität Miami nachgewiesen. Die Inhaltsstoffe der Energy Drinks können vor allem bei Kindern mit Diabetes, Epilepsie, Verhaltensstörungen oder Herzfehlern langfristige Gesundheitsschäden bewirken, urteilen die Wissenschaftler.

Die Gefahr lauert vor allem, wenn hintereinander mehrere Dosen getrunken werden. In einer australischen Studie hat man ermittelt, dass zwischen 5 und 17 Dosen nacheinander gekippt wurden. Die Financial Times Deutschland berichet, laut Bericht der Substance Abuse and Mental Health Services Administration wurden in den USA 2009 mehr als 12.000 Fälle gemeldet, in denen Verbraucher nach dem Konsum von Energy-Drinks in die Notaufnahme mussten. Dies entspricht innerhalb von vier Jahren einer Verzehnfachung.

Berliner Ärzteblatt 26.10.2012/ Quelle: Business Insider, Chicago Tribune, BfR Nr. 016/2008, Alcoholism: Clinical & Experimental Research. 28(9), Circulation. 2007; 116: II_831
 
 
 
 
 
 
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