Obst
Obst: Nicht immer ist es so gesund, wie man denkt (Foto: DAK/Kohlbecher)
> Obst und Gemüse: Vorsicht Pestizide

Obst
und Gemüse sollen gesund sein. Doch wenn man den Untersuchungen
von Greenpeace glaubt, dann verwenden die Landwirte hierzulande
verbotene Spritzmittel. Und unterscheiden sich damit kaum von
ausländischen Herstellern.


Nach
neuen Untersuchungen von Greenpeace spritzen Obst- und Gemüsebauern
in Deutschland Tomaten, Kopfsalat, Rucola und Äpfel mit
gesundheitsgefährdenden, nicht zugelassenen Pestiziden. Von
insgesamt 84 Obst- und Gemüseproben waren 24 (29 Prozent) mit
verbotenen Pestiziden belastet: Zehn Proben (12 Prozent) enthielten
Wirkstoffe, die in Deutschland überhaupt nicht angewendet werden
dürfen. In 14 weiteren Proben (17 Prozent) steckten Stoffe, die
für das betroffene Obst oder Gemüse nicht zugelassen sind.
Diese Spritzmittel können Krebs auslösen, die Fortpflanzung
beeinträchtigen oder das Hormon- oder Nervensystem schädigen.



"Es ist ein
Märchen, dass Produkte aus Deutschland deutlich geringer
belastet sind”, sagt Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte von
Greenpeace. Für die aktuelle Untersuchung kaufte Greenpeace die
Ware im Oktober und November bei führenden Supermarktketten in
ganz Deutschland. Die Proben wurden auf 250 verschiedene
Pestizidwirkstoffe untersucht. So waren Tomaten eines Großhändlers
aus Südhessen mit zehn verschiedenen, überwiegend illegalen
Wirkstoffen belastet. Erst Mitte Januar hatte Greenpeace akut
gefährliche Belastungen mit zugelassenen Pestiziden
veröffentlicht.



Greenpeace nahm
auch ausländische Ware unter die Lupe. Besonders brisant: In
jeder zweiten spanischen Paprikaprobe (12 von 23) wurde das
hochgefährliche Insektengift Isofenphos-Methyl gefunden, das in
der EU nicht zugelassen ist. Greenpeace vermutet, dass es in großen
Mengen aus China illegal nach Spanien eingeschleust wurde. Selbst in
China ist der Einsatz bei Obst und Gemüse verboten. Bereits am
20. Dezember warnte das baden-württembergische Ministerium vor
dem Verzehr spanischer Paprika.



Trotz
der Warnmeldung aus Stuttgart haben wir Isofenphos-Methyl sogar noch
bei Ware gefunden, die wir zur Kontrolle am 12. Januar in Hamburger
Supermärkten gekauft haben. Hier haben nicht nur die Kontrollen
in Spanien, sondern auch bei deutschen Supermärkten versagt.
Ihnen war es offensichtlich wichtiger, die belastete Ware
loszuschlagen, als sie zum Schutz der Gesundheit der Kunden vom Markt
zu nehmen”, so Hofstetter. Angesichts der aktuellen
Untersuchungsergebnisse rät Greenpeace den Verbrauchern, am
besten Bioware einzukaufen. Sie ist in der Regel ganz frei von
künstlichen Spritzmitteln.



WANC
31.01.07

 
 
 
 
 
 
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