Hamburger essen
Fast Food: Reduzieren fällt einfacher als völlig darauf zu verzichten (Foto: pte)
> Ernährungsstudie: Wir wissen was gesund ist, aber ...

Was gesunde Ernährung
ist, wissen die meisten Deutschen. Doch eine Studie zeigt, dass die
überwiegende Zahl nicht in der Lage ist, das Wisssen auch in die
Tat umzusetzen. Die guten Vorsätze scheitern am
Durchhaltevermögen.


Obst essen, viel trinken, auf Fett und
Zucker verzichten: Die Menschen wissen, was gut für sie
ist. Aber sie halten sich trotzdem nicht daran. "Morgen,
morgen, nur
nicht heute ... " scheint das Motto zu sein, wenn gute
Vorsätze wieder
scheitern. Wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker
Krankenkasse
(TK) zeigt, versucht jeder Dritte, Ernährungssünden am
nächsten Tag zu kompensieren. Eine langfristige Umstellung von
Ernährungsgewohnheiten scheitert jedoch meist an drei
Dingen: Neben fehlender
Zeit sind es Durchhaltevermögen und Wille, an denen es
mangelt.



Dass zu viel Fett ungesund ist, wissen
die meisten. 85 Prozent der Befragten geben an, dass es zu
einer
gesunden Ernährung gehört, wenig Fett zu essen. Dem guten
Vorsatz steht
jedoch gegenüber, dass Fett für fast jeden zweiten Mann und
jede dritte Frau zu einem leckeren Essen einfach
dazugehört. So liegt
der Fettanteil an der Nahrung der Deutschen - obwohl seit
Anfang der 90er
Jahre von rund 40 auf heute 33 Prozent zurückgegangen - noch
immer über den empfohlenen 30 Prozent.



Der innere Schweinehund ist unser
täglicher Begleiter: Nach der Arbeit in die Joggingschuhe schlüpfen
oder lieber aufs Sofa lümmeln? Abends zum guten Buch greifen oder doch
zur Fernbedienung? Und mittags in der Kantine: zum Salatbüfett
oder in die Currywurst-Schlange? 40 Prozent der
Befragten gaben in der Umfrage an, dass ihr Durchhaltevermögen
nicht ausreicht, um ungesundem Essen zu widerstehen. 39 Prozent nannten
mangelnden Willen als Grund. Dabei sind es schon kleine Schritte in die
richtige Richtung, die auf Dauer einen Unterschied machen.



Ernährungsgewohnheiten sind meist
über Jahre antrainiert - sie plötzlich über Bord zu
werfen, ist nicht leicht. Deshalb heißt die Zauberformel: langsam beginnen. So kann
man zum Beispiel Süßigkeiten nach und nach durch Obst ersetzen, beim
Braten weniger Fett in die Pfanne geben und statt Pommes zu
Salzkartoffeln greifen. Für den Beginn der Ernährungsumstellung
ist es dabei wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Ist es
ohnehin schon stressig, hat der innere Schweinehund ein leichtes Spiel. Am
besten startet man ganz entspannt am Wochenende.



Ernährungsexperten
sagen, dass es nichts nützt, wenn Schleckermäuler von heute
auf morgen gänzlich auf Schokolade verzichten oder Fastfood-Fans
sich gar keine Pommes mehr gönnen wollen. Gerade in
Ernährungsfragen setzen sich viele zu hohe Hürden. Es kommt
darauf an, dass die eigenen Ziele realistisch sind, sonst drohen
Heißhungerattacken und anschließend ein schlechtes Gewissen. Belohnung ist
dabei ein gutes Mittel, um den Schweinehund ruhig zu stellen. Es ist
sinnvoller, sich ab und zu bewusst etwas zu gönnen, als
kleinen Sünden völlig zu entsagen - bis zum nächsten Heißhunger-Anfall.
Das stärkt Moral und Durchhaltewillen.



Wichtig sei zudem, immer bewusst und
mit Genuss zu essen. Da sich das Sättigungsgefühl erst
nach etwa 20 Minuten einstellt, haben Schnellesser bis dahin oft schon mehr
gegessen als ihnen gut tut. Wer zum Beispiel vorweg zunächst einen
Salat isst, füllt sich so schon einmal den Magen. Dann ist der Hunger
beim Hauptgang nicht mehr ganz so groß.



WANC 14.12.06

 
 
 
 
 
 
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