Foto von Nadine Primeau auf Unsplash
Dem Gehirn tun viel frischer Salat und Gemüse gut (Foto von Nadine Primeau auf Unsplash)
> Mit mediterraner Ernährung gegen Demenz?

Die sogenannte Mittelmeer-Ernährung hat offenbar die Fähigkeit, Herzerkrankungen vorzubeugen und die Sterblichkeit wegen Herzproblemen zu senken. Das haben einige wissenschaftliche Studien gezeigt. Eine spezielle Ernährungsweise, die auf der mediterranen Diät basiert, soll positive Effekte auf Gehirngesundheit haben und möglicherweise vor Demenz schützen. Das hat die Auswertung von Ernährungsdaten ergeben.


Sich mediterran zu ernähren bedeutet, viel Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn-Getreideprodukte, Olivenöl, Fisch in moderatem Mengen und gemäßigte oder geringe Menge an Milchprodukten, Wein und Fleisch zu verzehren. Eine Sonderform stellt die sogenannte MIND-Diät dar. Sie wurde entwickelt, um den Verfall des Gehirns zu verlangsamen. Wichtige Bestandteile sind grünes Blattgemüse und Gemüse, Nüsse, Beeren, Bohnen, Vollkorn, Fisch, Geflügel, Olivenöl, Wein. Höchstens einmal pro Woche sollen rotes Fleisch, Butter und Margarine, Käse, Gebäck und Süßigkeiten sowie frittiertes Essen verzehrt werden.


Ernährung kann das Gehirn fit halten
Sich nach MIND-Prinzipien zu ernähren, soll dem Verfall der geistigen Leistungsfähigkeit und der Alzheimer Demenz vorbeugen. Neben anderen hat auch das Rush University Medical Center in Chicago ermittelt, dass ein konsequentes Befolgen der MIND-Ernährungsregeln das Gehirn im Vergleich zu Menschen, die diese Regeln nicht befolgten, um 7,5 Jahre jünger geblieben war. Das Risiko für eine Demenz sank um die Hälfte. Gleichzeitig verminderte sich die Gefahr für eine kardiovaskuläre Erkrankung, also Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die Art, wie diese Ergebnisse erhoben wurden, ließ aber Unsicherheiten auf Ursache und Wirkung aufkommen.


MIND-Diät vermindert Demenzrisiko
Jetzt haben Wissenschaftler medizinischer Universitätszentren in Hangzhou und Shanghai (China) sowie Illinois, San Antonio, Boston und Framingham,(USA) Studien durchgeführt, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und Demenz klarer belegen sollten. Insgesamt wurden die Daten von 242.185 Patienten ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass diejenigen Personen, die sich besonders eng an die Vorgaben der MIND-Diät hielten ein geringeres Risiko für eine Demenzerkrankung hatten. Im Vergleich zwischen der höchsten mit der niedrigsten Befolgungsrate war das Demenzrisiko um 17% reduziert.


Zur Erklärung: Um zu berechnen, wie streng Studienteilnehmer den Empfehlungen folgen, wurde eine Punktesystem anhand der zehn empfohlenen und der fünf beschränkten Lebensmittel verwendet. Für jedes Lebensmittel wurde je nach Befolgen der Vorgaben von 0 für Nichtbefolgung bis 1 für vollständiges Befolgen vergeben. Im Durchschnitt erreichten die Studienteilnehmer von 15 möglichen 8,1 bis 8,3 Punkte.


Bestandteile der MIND-Diät:
Mindestens 3x pro Woche Vollkornprodukte,
täglich eine Portion Blattgemüse und eine Portion eines anderen Gemüses,
Olivenöl zum Anmachen,
eine Portion Nüsse täglich,
Hülsenfrüchte alle zwei bis drei Tage,
Beeren und Geflügel 2x wöchentlich,
Fisch 1x pro Woche.
Möglichst wenig Butter, Magazine, Süssigkeiten, Kuchen, fetter Käse, frittierte Speisen und rotes Fleisch.


Quelle: JAMA Psychiatry
13.5.2023

 
 
 
 
 
 
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