> Hoher Blutzucker schwächt Gehirn

Wer dauerhaft unter hohem Blutzucker leidet, hat öfter Gedächtnisprobleme als jemand, dessen Zuckergehalt im Blut normal ist. 

Untersucht wurden die Gedächtnisleistungen von insgesamt 141 gesunden Frauen und Männern mit einem Durchschnittsalter von 63,1 Jahren. Bei ihnen wurden verschiedene Gedächtnistests durchgeführt, die die Merkfähigkeit der Teilnehmer prüften.

Die Teilnehmer mit einem niedrigen Blutzuckerspiegel schnitten in den Gedächtnistests weitaus besser ab. So mussten sich die Frauen und Männer beispielsweise eine Liste mit 15 Wörtern für 30 Minuten merken. Stieg der Zucker im Blut an - gemessen wurden 7 mmol/mol HbA1c - dann erinnerten sich die Menschen im Durchschnitt an zwei Wörter weniger.

Außerdem war bei den Personen mit erhöhten Blutzuckerwerten der Hippocampus (Teil des Großhirns, verarbeitet Informationen und überführt Gedächtnisinhalte aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis) kleiner. Doch nicht nur das: Er wies auch eine schlechtere Struktur als der von Menschen mit einem niedrigen Zuckerspiegel.

Prof. Dr. Agnes Flöel, Oberärztin an der Klinik für Neurologie der Berliner Charité sagt, dass eine dauerhafte Senkung des Blutzuckerspiegels möglicherweise die Gedächtnisleistungen im Alter erhalten könnten. Sie rät: "Dies kann bei sonst gesunden Personen durch die Vermeidung von Übergewicht erreicht werden. Zusätzlich wirken sich eine mediterane Kost, also eine Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Fisch ist, sowie regelmäßige körperliche Aktivität positiv auf den Blutzuckerspiegel aus."

Berliner Ärzteblatt 28.10.2013/ Quelle: Neurology 2013

 
 
 
 
 
 
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