Linalylacetat findet sich in vielen kosmetischen Produkten - muss aber nicht als Inhaltsstoff aufgeführt werden (Foto: PhotoAlto)
Linalylacetat findet sich in vielen kosmetischen Produkten - muss aber nicht als Inhaltsstoff aufgeführt werden (Foto: PhotoAlto)
> Linalylacetat kann Allergien hervor rufen

Linalylacetat ist ein Duftstoff, der sehr häufig in Parfümen, kosmetischen Produkten und Seifen sowie Waschmitteln verwendet wird. Weil Linalylacetat meist in Lavendelöl aber auch in anderen ätherischen Ölen versteckt ist, muss es in kosmetischen Produkten nicht extra deklariert werden und befindet sich auch nicht auf der Liste allergieauslösender Stoffe. Dabei belegt eine neue Studie der Universität Göteborg, dass Linalylacetat allergischen Hautausschlag bewirken kann.

Die EU-Kosmetikverordnung (1223/2009) schreibt vor, dass Inhaltsstoffe von Make-up, Salben, Shampoo, Deodorants, Zahnpaste und andere Produkte aufgelistet werden müssen. Erstaunlicherweise erfasst diese Vorschrift nicht Linalylacetat, obwohl schon seit einiger bekannt ist, dass die Substanz allergenes Potential hat.

Ärzte an der schwedischen Sahlgrenska Academy haben nun heraus gefunden, dass Linalylacetat zusammen mit dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff zu einem stark allergenen Hydroperoxid reagiert. Dieses Hydroperoxid kann in erheblichem Maße für Allergien sensibilisieren und ruft bei Betroffenen Ekzeme hervor. In einer Untersuchung wurden 1717 Frauen und Männer darauf getestet, in wie weit sie auf Linalylacetat allergisch reagieren. 2,2% zeigten eine positive Reaktion. 43% der positiv Getesteten waren auch gegen anderen Duftstoffe allergisch.

Linalylacetat wurde in einem sehr frühen Stadium des allergischen Prozesses fest gestellt. Die Konzentration erhöhte sich innerhalb von 42 Wochen nach dem Kontakt auf 37%.

Lina Hagvall, die die Untersuchung durchgeführt hat, sagt: "2,2% scheinen nur ein geringer Anteil zu sein. Aber damit erreicht Linalylacetat Werte, die auch Inhaltsstoffe aufweisen, die in der Kosmetikverordnung aufgelistet werden." Damit votiert Hagvall für einen besseren Verbraucherschutz, denn bisher kann man die Substanz kaum vermeiden, weil sie ja nicht ausgewiesen wird.

29.05.2015/ Quelle: Contact Dermatitis

 
 
 
 
 
 
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