Bei Heuschnupfen hilft eine Immuntherapie (Foto: iStock/DAK)
Bei Heuschnupfen hilft eine Immuntherapie (Foto: iStock/DAK)
> Immuntherapie bei Heuschnupfen: Erst nach drei Jahen wirksam

Heuschnupfen - medizinisch: allergische Rhinitis - wird in der Regel durch Pollen verursacht. Eine Pollenallergie quält Betroffene durch Schnupfen, Juckreiz, Bindehautentzündungen, Nasen- und Augenkribbeln, Müdigkeit und Atembeschwerden. Die bisher einzige Therapie, die nicht nur die Symptome sondern auch die Ursachen bekämpft, ist die sogenannte Immuntherapie (Hyposensibilisierung).  Eine Untersuchung bestätigt jetzt, dass diese Behandlung drei jahre durchgeführt werden muss, um Erfolg zu haben. 


Eine Immuntherapie bedeutet, dass der Allergiker gegen die den Heuschnupfen auslösenden Pollen sozusagen abgehärtet wird. Das geschieht, in dem die Allergene per Injektion oder Medikamente dem Körper zugeführt werden. Mit einer langsam ansteigenden Menge soll die Unempfindlichkeit gegen die Auslöser gesteigert werden. 


Die Gewöhnung an die allergieverursachenden Stoffe hilft, sagen zumindest Mediziner. Gesprochen wird von Erfolgsraten zwischen 80 und 90%. Dabei gibt es ein paar Kriterien, die den Erfolg beeinflussen: z.B. wenn Patienten nur auf eine begrenzte Zahl von Pollen reagieren, wenn der Heuschnupfen erst kürzlich aufgetreten ist und wenn das Alter bis 40 Jahre ist. Gleichzeitig scheint das Risiko für Nebenwirkungen relativ gering zu sein: in einem von 10.000 Fällen treten schwere Komplikationen auf.


In einer Studie haben Ärzte aus England und den USA annähernd 100 Frauen (32%) und Männer im Durchschnittsalter von 33,5 Jahren (Männer) bzw. 34 Jahren (Frauen) gegen Pollenallergie behandelt. Eine Gruppe erhielt eine Immuntherapie über zwei Jahre, eine zweite Gruppe diese Behandlung für drei Jahre und eine dritte Gruppe eine Plazebobehandlung, also eine Behandlung ohne Wirkstoffe.


Gemessen wurde der Therapieerfolg an einer Bewertung der nasalen Symptome (total nasal symptom score - TNSS) wie Nasenverstopfung, Ausfluß, Jucken und Niesen. Dabei bedeuten 0 Punkte die beste Bewertung und 12 die schlechteste. Grundsätzlich unterschied sich die Bewertung der Allergie in der Gruppe mit der zweijährigen Immuntherapie nicht von der die nur eine Scheintherapie erhalten hatte. 


Die Mediziner stellten fest, dass die zweijährige Immuntherapie zwar auch die Symptome linderte. Doch diese Wirkung dauerte nicht lange und schwächte sich schon innerhalb eines Jahres so stark ab, dass kaum noch ein Unterschied zu den mit Scheinmedikamenten versorgten Patienten bestand. Bei einem Allergietest zeigte die Behandlung mit Tabletten einen Wert von 2,92, mit einer Injektion von 1,99 und bei Plazebo 5,01. 


cs 16.2.2017/ Quelle: JAMA

 
 
 
 
 
 
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