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Heuschnupfen: Laufende Nase, tränende Augen (Foto: iStock/DAK)
> Heuschnupfen: Häufig falsche Beratung
Immer mehr Menschen leiden an der
Volkskrankheit Heuschnupfen, aber einen Arztbesuch halten nur die
Wenigsten für notwendig. Wie sich jetzt herausstellt ein möglicherweise
fataler Fehler. Denn einer Untersuchung des NDR zufolge werden
Betroffene in Apotheken nur unzureichend beraten und informiert.
Häufig werde nicht einmal ein Arztbesuch empfohlen – obwohl
Heuschnupfen auch eine asthmatische Erkrankung als Ursache haben kann.
Stattdessen lässt sich der Patient lieber vom Apotheker beraten und
decke sich anschließend mit teuren, oftmals nutzlosen Medikamenten ein.   Bei einem Stichprobenprojekt des Magazins „Markt“, wurden Probanten mit
den gleichen Symptomen – juckende Augen, laufende Nase, Reizhusten etc.
– zur Beratung in eine Apotheke geschickt. Wie sich herausstellte,
empfahlen jedoch nur 40 Prozent der Apotheker einen Arztbesuch, obwohl
es sich hierbei um typische Symptome einer asthmatischen Erkrankung
handelt. Weitaus gravierender aber ist, dass die Pharmazeuten ihren Kunden
allesamt unterschiedliche Präparate empfahlen – von Lutschtabletten
über Spray bis hin zu Augentropfen. Es sei jedoch festzuhalten das
Husten stillende Bonbons keine Besserung bei Heuschnupfen verschaffen
können.   Das Fernsehmagazin findet dabei vor allem besorgniserregend, dass die
meisten der getesteten Apotheken ihren Kunden freiverkäufliche
Medikamente ohne ärztliche Verschreibungspflicht empfahlen. Jedoch
sollte man bei einer tief in den Atemwegen sitzenden allergischen
Reaktion nicht nur Halsbonbons lutschen, sondern, um einer ernsthaften
Erkrankung der Atemwege vorzubeugen, einen Arzt oder noch besser auf
Heuschupfen spezialisierten Allergologen konsultieren.   Der Bericht wirft den Gedanken auf, dass viele Apotheker damit in die
eigene Tasche wirtschaften wollen. Seitens der Bundesvereinigung
deutscher Apothekerverbände blieb ein Statement bisher aber aus.
Betroffene sollten die Fenster tagsüber geschlossen halten, nur nach
Regen öffnen und Straßenkleidung extra aufbewahren bzw. unter keinen
Umständen mit ins Schlafzimmer nehmen. 11.05.2011/ Quelle: NDR
 
 
 
 
 
 
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