> Grippeimfpung schützt Herzkranke

Grippe, im Medizinerdeutsch Influenza, kann einen Herzinfarkt hervor rufen. Grippe gefährdet auch deshalb besonders Herzkranke. Wissenschaftler haben nur heraus gefunden, dass eine Grippeimpfung Patienten mit einer Herzinsuffizienz sowohl vor einer Lungenentzündung schützen als auch das Sterberisiko senken kann.


Man vergisst es zu leicht und zu schnell. Aber Grippe kann eine tödliche Erkrankung sein. Laut Robert Koch Institut sind in der Wintersaison 2017/2018 über 25.000 Menschen an Influenza gestorben, 2016/2017 waren es fast 23.000. Mehrere Studien haben nachgewiesen, dass die Grippe das Herz angreift und nachhaltig schädigen kann. Deshalb ist sie besonders für Patienten mit einem erkrankten Herz gefährlich. Das liegt aber nicht nur daran, dass das Herz von Patienten mit Herzschwäche gefährdet ist, sondern auch, weil bei diesen Patienten die Grippe häufiger einer Lungenentzündung bewirkt.


Herzpatienten: Grippe kann schwerwiegende Folgen haben
Die Deutsche Herzstiftung warnt: „Für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen – insbesondere mit Herzschwäche – kann ein grippaler Infekt schwerwiegende Folgen haben. Ihr Risiko, schwer an der Grippe zu erkranken oder eine Folgeinfektion zu erleiden, ist deutlich erhöht. Im schlimmsten Fall kann das sogar tödlich enden."


Mediziner von Universitäten in Kanada, den Philippinen, Indien, Sambia, Nigeria, China, Uganda, Mosambik, Saudi Arabien, Kenia und den arabischen Emiraten haben nun in einer Studie an 5129 Patienten den Einfluß einer Grippeimpfung auf den Krankheitsverlauf untersucht. Während der Beobachtungszeit von 2,3 Jahren sanken in der Gruppe der geimpften Personen im Vergleich zu den Ungeimpften die Ereignisse eines kardiovaskulären Todes, eine Myokardinfarktes und eines Schlaganfalls um etwa 7%.


Grippeimpfung lässt Herzpatienten seltener an Herzproblemen erkranken und sterben
Gemessen wurde auch, wie häufig ein kardiovaskuläres Ereignis oder eine Krankhauseinweisung stattfand. Bezogen auf den Zeitraum einer Grippewelle nahm die Zahl bei den Geimpften im Vergleich zu den Ungeimpften um 18% ab.


Während der Grippewelle sank die Gesamtzahl der Todesfälle bei den Geimpften um 21%. Die Zahl der Todesfälle wegen eines Herz-Kreislauf-Vorfalls verminderte sich um 23%. Die Mediziner führen diesen Rückgang in erster Linie darauf zurück, dass bei den Geimpften Lungenentzündungen nur halb so häufig auftraten wie bei den Ungeimpften. Und bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen sank am deutlichsten die Zahl der nicht-tödlichen Herzinfarkte (-31%).


Quelle: The Lancet
23.11.2022

 
 
 
 
 
 
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