Krafttraining: Knochenfläche wird größer, Schmerzen nehmen ab
> Osteoporose: Krafttraining hilft

Zunehmende Lebenserwartung und veränderte Lebensgewohnheiten mit geringer körperlicher Alltagsaktivität sind wesentliche Ursachen dafür, dass Osteoporose zu einem wachsenden Gesundheitsproblem geworden ist. Doch Krafttraining kann die Beschwerden deutlich lindern.


Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, bei der die Knochenmasse reduziert und die Mikroarchitektur des Knochengewebes gestört ist. Das Risiko für Brüche steigt. Älteren Frauen wird zur Vorbeugung geraten, körperlich aktiv zu sein.

69 postmenopausale Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren mit leicht erniedrigter Knochendichte (Osteopenie) trainierten zweimal pro Woche. Sie mussten ansonsten gesund sein und durften keine in den Knochenstoffwechsel eingreifenden Medikamente einnehmen.

Alle Frauen beteiligten sich an einer Wirbelsäulengymnastik. 26 von ihnen trainierten zusätzlich im Rahmen eines konventionellen Krafttrainings an neun Krafttrainingsgeräten, weitere 23 ergänzten die Wirbelsäulengymnastik mit oszillierenden Trainingsgeräten unter Verwendung von Zusatzlasten. Untersucht wurden Veränderungen der Knochenparameter, Muskulatur, Befindlichkeit sowie Rücken- und Nackenschmerzen.

In allen drei Gruppen zeigte sich ein positiver Effekt: Der Knochenverlust in der Lendenwirbelsäule war geringer als altersbedingt zu erwarten. Am Collum ließ das konventionelle Krafttraining die Knochenfläche größer werden - vermutlich eine Anpassung an die mechanischen Reize. Die Teilnehmerinnen am Krafttraining gewannen in Armen und Beinen deutlich an Kraft, während Wirbelsäulengymnastik allein nur die Beinkraft verbesserte.

Die dynamische muskuläre Leistungsfähigkeit stieg vor allem in der konventionellen Krafttrainingsgruppe, in geringerem Maß auch in der Wirbelsäulengymnastik. Besonders die Teilnehmerinnen dieser Gruppe gaben im gesamten Studienzeitraum an, sich besser zu fühlen und weniger Schmerzen zu haben.

Im Rahmen der Osteoporose-Prävention kann also bereits eine systematische Wirbelsäulengymnastik Kraft und Befinden deutlich verbessern, so das Ergebnis der Untersuchung von Dr. Monika Siegrist am Lehrstuhl für Bewegungs- und Trainingslehre der TU München. Die umfassende Steigerung der muskulären Leistungsfähigkeit und den Knochen betreffende Anpassungen sind vor allem durch konventionelles Krafttraining erreichbar. Das oszillierende Training in Verbindung mit Zusatzgewichten steigert in erster Linie die Kraft.


WANC 30.03.05
 
 
 
 
 
 
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