> Verbrennungen (Verbrühungen, Verätzungen)

Symptome: Je nach Stärke und Dauer der Hitze finden sich folgende Grade von Verletzungen:

  • 1. Grad: Hautrötung, starke Schmerzen und leichte Schwellung
  • 2. Grad: Ablösung der Oberhaut mit Blasenbildung
  • 3. Grad: Abgestorbene weißgraue bis schwarz-verkohlte Haut

Wenn mit einer spitzen Nadel kein Schmerz ausgelöst wird, ist das betreffende Gewebe abgestorben. Bei Brandverletzungen liegt manchmal zusätzlich eine Kohlenmonoxidvergiftung vor, auf die eine rosa Hautfarbe und eine Einschränkung des Bewußtseins hinweisen.


Behandlung: Sofort unter fließendem Wasser reichlich kühlen. Hierbei wird die überschüssige Wärme abgeführt und so das Fortschreiten der Gewebezerstörung durch die Wärmekapazität des geschädigten Gewebes vermindert. Die Schmerzen lassen sich mit Aspirin(R), in schweren Fällen mit Fortral(R) oder Dolantin(R) behandeln.


Verbrennungen ersten Grades heilen dann allein. Allenfalls mit pflegender Salbe und Kühlung wie unter Sonnenbrand, Kap. Physikalische Beinträchtigungen, beschrieben. Brandblasen bleiben am besten geschlossen, weil die geschlossene Blasendecke den besten Infektionsschutz bietet.


Sind Brandblasen stark gespannt, kann man sie mit einer sterilen Kanüle oder einer ausgeglühten Nadel anstechen, um das Sekret ablaufen zu lassen. Eröffnete Brandblasen müssen mit steriler (ausgeglühter) Pinzette und Messer oder Schere abgetragen werden, da unter dem toten Gewebe sich sonst Bakterien stark vermehren. Unsinnig und gefährlich ist, Mehl auf Brandwunden zu streuen, weil sich Bakterien darauf besonders wohl fühlen.


Bei Verbrennungen dritten Grades muß das Opfer in eine Spezialklinik, es sei denn es handelt sich um extrem kleine Hautflächen. Durch drittgradige Verbrennung zerstörte Gewebeteile müssen entfernt werden und entweder offen verheilen oder durch eine Hauttransplantation gedeckt werden.


Brandwunden müssen sofort steril abgedeckt werden: am besten mit Metalline(R), einer aluminium-bedampften luftdurchlässigen Folie, notfalls mit sauberen Tüchern. Dauert es länger als einige Stunden bis zur ärztlichen Hilfe feuchtet man die Tücher mit sauberem Wasser an, um durch den Kapillareffekt einen ständigen Transport von Flüssigkeit (und Bakterien) aus der Verbrennungswunde zu erzeugen. Der Verband muß dann ständig feucht gehalten werden.


Verbrennungen 2. und 3. Grades die mehr als 1% der Körperoberfläche betreffen (etwa eine Handfläche des Verletzten) müssen in einer Klinik behandelt werden.

 
 
 
 
 
 
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