Beschwerden über Schlafprobleme nahmen ab, je älter die Menschen waren (Foto: PhotoDisc)
Beschwerden über Schlafprobleme nahmen ab, je älter die Menschen waren (Foto: PhotoDisc)
> Schlechter schlafen im Alter?
Ältere Menschen schlafen schlechter. Und weniger. Sagt man. Doch diese Einschätzung ist der reine Mythos. Schlafforscher haben jetzt heraus gefunden, dass sich - abgesehen von einem kurzen Zeitraum - die Qualität des Schlafes mit zunehmendem Alter verbessert.

Tatsächlich schliefen jene Teilnehmer an der Studie am besten, die ihren 80. Geburtstag bereits gefeiert hatten. Über die gesamte Lebensspanne gesehen, verbesserte sich der Schlaf ständig. So nahm die Zahl der Schlafunterbrechungen zwischen dem 18. und 54. Lebensjahr ab. Zwischen dem 54. und 59. Lebensjahr stiegen sie leicht an, um danach dann wieder abzufallen. Bei Frauen war das grundsätzlich genauso, mit dem Unterschied, dass sich die Schlafverschlechterung auf das 40. bis 59. Lebensjahr ausdehnte.

Allerdings fanden die Schlafforscher heraus, dass es durchaus Einflüsse auf Dauer und Güte des Schlafes gibt. Depressionen und gesundheitliche Probleme standen in einem Zusammenhang mit einer schlechten Schlafqualität. Die Wissenschaftler entdeckten jedoch ein charakteristisches Muster. Beschwerden über Schlafprobleme nahmen ab, je älter die Menschen waren. Am wenigsten klagten Teilnehmer über 70 Jahren. Die einzige Ausnahme in diesem Trend zeigte sich bei Menschen mittleren Alters. Sie schliefen eigenen Angaben nach schlechter.

Ob diese Studienergebnisse nun die Erkenntnis, dass die Schlafqualität mit zunehmendem Alter schlechter wird, grundlegend widerlegt, bleibt aber noch unklar. Wissenschaftler halten es auch für denkbar, dass ältere Menschen zwar schlechter schlafen, es aber weniger als Belastung empfinden. Das würde bedeuten, dass sich die Haltung der Menschen zum Schlaf mit dem Alter ändert. Außerdem halten sie es für möglich, dass die Stimmung die Wahrnehmung der Schlafqualität beeinflußt. Ist man wütend, kann die Wahrnehmung der Schlafqualität ganz anders sein, als wenn man ein zufriedenes Leben führt.

wanc 01.03.2012/ Quelle:  SLEEP 2012;35(3):395-406
 
 
 
 
 
 
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