Dicker Bauch
Dicker Bauch: Ab 102 Zentimentern steigt für Männer das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung (Foto: BBC)
> Dicker Bauch gefährdet das Herz und verkürzt das Leben

Menschen mit großem Bauchumfang
haben höhere Risikofaktoren, wie ungünstige
Cholesterinwerte, hohe Triglyzeridwerte, erhöhten Blutdruck und
gestörte Nüchternglukose, als Menschen mit normalem
Bauchumfang, und damit ein höheres Risiko, eine
Herz-Kreislauf-Krankheit zu bekommen.


Die Analyse der Daten von mehr als
35 000 Patienten, die 1511 niedergelassene Ärzte in
ganz Deutschland aufgesucht hatten, zeigen, dass insgesamt 22 Prozent
der Patienten einen vergrößerten und weitere 37 Prozent
einen stark vergrößerten Bauchumfang haben.



Laut WHO ist der Normalwert bei Frauen
ein Taillenumfang - gemessen über dem Hüftknochen - von bis
zu 80 Zentimeter, bei Männer bis zu 94 Zentimeter.
Übergewicht besteht bei Frauen bei einem Taillenumfang zwischen
80 und 88 Zentimetern, bei Männern zwischen 94 und
102 Zentimetern. Das Stadium Adipositas (Fettleibigkeit) ist
erreicht, wenn der Taillenumfang bei Frauen 88 Zentimeter und
bei Männern 102 Zentimeter überschreitet.



Ein erhöhter Bauchumfang wirkt
sich auch sehr eindeutig auf die Vorhersage der Sterblichkeit aus: So
überschreiten zum Beispiel 66 Prozent aller Männer
zwischen 60 und 69 Jahren mit einem Bauchumfang von mehr als
102 Zentimeter eine Wahrscheinlichkeit von 5 Prozent, in
den kommenden 10 Jahren an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu
versterben. Nach den Behandlungsempfehlungen von Kardiologen ist das
die Schwelle, bei der eine konsequente vorbeugende medikamentösen
Therapie einsetzen sollte. Dieses Risiko hatten allerdings nur
10 Prozent der Frauen der gleichen Altersklasse mit einem
Taillenumfang von mehr als 88 Zentimeter.



"Daher scheint eine routinemäßige
Bestimmung des Bauchumfangs im hausärztlichen Bereich ein
wichtiges diagnostisches Mittel zur einfachen Abschätzung des
Herz-Kreislauf-Risikos zu sein", folgert Dr. Peter Bramlage
(Dresden). "Besonders weibliche Patienten ab einem Alter von
60 Jahren und Männer ab einem Alter von 50 Jahren
zählen zur Hochrisikogruppe, bei denen eine solche Messung
wegweisend für die weitere Diagnostik ist."



Ein Problem zeigte sich allerdings bei
den aktuellen Analysen: Die aktuell gültigen,
geschlechtsspezifischen Grenzwerte reflektieren keine vergleichbaren
Risiko-Niveaus bei Männern und Frauen. "Wenn Männer
den Grenzwert von 102 Zentimetern überschreiten, haben sie
ein ungleich höheres Risiko als Frauen bei einem Bauchumfang von
mehr als 88 Zentimetern. Hier muss noch weiter geforscht
werden", meint Bramlage.



WANC 07.09.07

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