Frau mit Tattoos
Tattoos mit Hennafarbe: Zusatz kann eine Kontaktallergie auslösen (Foto: Hermera)
> Henna-Tattoos: Warnung vor Allergien

Tattos, die mit Hennafarbe aufgebracht
werden, können Allergien hervorrufen. Das Problem ist dabei
nicht die Hennafarbe selbst, sondern ein Zusatz, der verwendet wird,
um die Farbe intensiver wirken zu lassen.


Allergologen sind besorgt: Immer öfter
kommen Patienten in die Praxis, weil sie auf ein Henna-Tattoo, auf
Haarfarben oder Textilien allergisch reagieren. Auslöser ist oft
ein so genanntes "Body painting", das sie aus dem Urlaub
mitgebracht haben. Die filigranen schwarzen Henna-Tattoos werden von
Künstlern auf Straßen und an Stränden günstig
angeboten.



Damit die Hennafarbe dunkler und
intensiver wirkt, wird ihr para-Phenylendiamin (PPD) zugesetzt. Die
Substanz hat ein stark sensibilisierendes Potential, so dass es bei
erneutem Kontakt mit PPD zu Allergien kommen kann. In Europa
darf para-Phenylendiamin kosmetischen Mitteln zur Färbung der
Haut deshalb nicht zugesetzt werden. Im Kosmetikbereich ist die
Verwendung auf Haarfarben beschränkt. "Ein Laie sieht einer
Bodypainting-Farbe aber nicht an, ob sie das sensibilisierende PPD
enthält", sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas
Hensel und rät Urlaubern, vorsorglich auf Henna-Tattoos zu
verzichten.



Bei Henna handelt es sich um ein Pulver
aus den Blättern des Cyperstrauchs (Lawsonia inermis), der unter
anderem in Indien, Afrika und auf Sri Lanka heimisch ist. Der
Farbstoff wird in Haarfarben eingesetzt. Für die kosmetische
Anwendung auf der Haut ist er in Europa nicht zugelassen. Für
Henna selbst ist keine sensibilisierende Wirkung nachgewiesen.
Allergische Reaktionen nach Anwendung von Henna werden meist durch
para-Phenylendiamin ausgelöst, das der orangegelben Hennafarbe
zum Abdunkeln und zur Farbintensivierung zugesetzt wird.



Para-Phenylendiamin hat eine stark
sensibilisierende Wirkung und kann bei erneutem Kontakt folgenschwere
Dermatosen auslösen. Personen, die einmal gegenüber PPD
sensibilisiert sind, können lebenslänglich allergisch auf
den Stoff oder auf Farben mit ähnlicher chemischer Struktur
reagieren. Sie müssen Produkte meiden, die diese Substanz
enthalten. Das ist gar nicht so einfach, weil para-Phenylendiamin
außer in Haarfarben auch als Bestandteil von Farbstoffen in
dunklen Lederwaren und dunklen Textilien vorkommen kann, in denen es
ebenfalls eingesetzt wird.



WANC 23.07.07

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