Nagellack pflegt die Nägel, doch manche Bestandteile können Allergien auslösen
> Nägel: Was ihnen schadet, was ihnen nützt und was sie verraten

Ist Nagellack schädlich für die Nägel? Die meisten Produkte pflegen den Nagel sogar. Anders sieht es bei Nagellackentfernern aus. Sie enthalten oft Substanzen wie Aceton oder Alkohol, die die Nägel angreifen und ihnen Feuchtigkeit entziehen. Wer trotz aller Pflege spröde, verfärbte oder furchige Nägel hat, der sollte den Arzt aufsuchen. Denn das können Anzeichen von Erkrankungen sein.

Wer seine Nägel regelmäßig lackiert, fragt sich zu Recht: Macht Lack auf Dauer die Nägel brüchig und krank? Grundsätzlich gilt: Nagelpflegeprodukte und -lacke sind generell nicht schädlich für den Nagel, sondern enthalten oft sogar pflegende Proteine, die den Nagel schützen. Wohl dosiert aufgetragen ist er nicht schädlich für die Nägel, besonders wenn qualitätsgeprüfte Produkte verwendet werden.

Dennoch enthalten manche Nagellacke Substanzen, insbesondere Kunstharze, die Allergien auslösen können. 80 Prozent aller durch Nagellack verursachten Hautveränderungen betreffen nach Angaben von Experten das Gesicht. Ekzeme auf den Wangen und am Augenlid sind häufige Folgen, weil man sich mit den Fingern häufig ins Gesicht fasst.

Wie hoch das Risiko ist, durch häufigen Gebrauch von künstlichen Nägeln oder Nagellack eine Allergie zu bekommen, ist noch strittig. Forscher von der Hautklinik der Universität Aachen haben jedenfalls herausgefunden, dass die acrylhaltigen Dämpfe, die beim Befestigen und Aushärten von künstlichen Fingernägeln frei werden, allergische Reaktionen der Haut hervorrufen können.

Nagellack und Kunstnägel können aber auch die Entstehung von Nagelpilz (Onychomykose) fördern. Vor allem Menschen, die besonders anfällig für Pilzinfektionen der Nägel sind, sollten auf die kosmetische Dekoration ihrer Fuß- und Fingernägel verzichten. Auch im Falle einer möglichen Infektion des Nagels ist es ratsam, eventuelle Verfärbungen und Verformungen nicht mit einem Farbanstrich zu überdecken. In diesen Fällen sollte ein Dermatologe aufgesucht werden, der eine Diagnose stellen und bei vorliegender Nagelerkrankung therapeutisch eingreifen kann.

Das Gleiche gilt auch für künstliche Fingernägel: Sie werden mit einer haftenden Substanz oft so eng auf den natürlichen Nagel gelegt, dass der Nagel verschlossen wird und somit kann kein ausreichender Luftaustausch stattfindet. Feuchtigkeit ist ein Faktor, der das Pilzwachstum fördert. Bei feuchten, aufgeweichten Nägeln hat es der Pilz leicht, in den Nagel einzudringen.


Ist der Nagel bereits von einem Pilz befallen, sollte natürlich gänzlich auf kosmetischen Lack verzichtet werden. Auch wenn Frauen unter den Verfärbungen leiden und sie gerne vedecken, sollte nur medizinischer Nagellack aufgetragen werden, der eine antimykotische Wirkung hat und den Pilz bekämpft.


Über eine gesundheitliche Gefährdung der Schwangeren oder des Fötus durch die Verwendung von Nagellack gibt es weder anerkannte wissenschaftliche Untersuchungen noch gibt es Berichte über aufgetretene Krankheitssymptome in Zusammenhang mit der Verwendung von Nagellack.


Allerdings Vorsicht bei Nagellackentfernern: Sie enthalten oft Substanzen wie Aceton oder Alkohol, die die Nägel angreifen und ihnen Feuchtigkeit entziehen. Deshalb sollte man nach dem Nagellack-Entfernen die Hände waschen und eine Handcreme direkt ins Nagelbett einmassieren.


Doch wenn trotz aller Pflege der Nagel alles andere als glatt und glänzend aussieht, kann das auch andere Ursachen haben. Spröde Nägel können das Abbild von Stoffwechselproblemen und falscher Ernährung sein. Wer unter spröden Nägeln leidet, sollte ölhaltige Produkte benutzen. Verfärbungen der Nägel können durch äußere Einflüsse wie den Kontakt mit Chemikalien oder aber eben auch Nagellack bedingt sein. Darüber hinaus können verschiedene Medikamente oder bestimmte Krankheiten wie das Gelbnagelsyndrom oder Herzschwäche zu Farbveränderungen führen.


Deutlich sichtbare Querfurchen können nach Infektionen und Vergiftungen auftreten, während Längsfurchen vornehmlich im Alter auftreten und in der Regel keinen Krankheitswert haben. Bei Rillen in den Nägeln sollte man den Hautarzt und nicht die Kosmetikerin befragen. Ursache kann ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel sein. Nagelpflegeprodukte und Nagellacke mit zugesetzten Vitaminen können diesen Mangel nicht ausgleichen.


WANC 18.11.04/pgk

 
 
 
 
 
 
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