Pflege gegen Schuppen: Auf das richtige Shampoo achten
> Schnee auf der Schulter

Die kleinen weißen Flocken auf Kragen oder Schulter sind nicht nur für den Träger unangenehm. Schuppenträger stehen immer noch im Ruf, unästhetisch und ungepflegt zu sein. Schätzungen zufolge haben etwa 40 Prozent der Bevölkerung einmal im Leben mit Kopfschuppen zu kämpfen. Woher die kommen? Die menschliche Haut ist ständig damit beschäftigt, verhornte Zellen abzustoßen und neue zu bilden. Der Lebenszyklus einer Hautzelle dauert etwa vier Wochen. Das ist gesund und normal. Jedoch können verschiedene Faktoren wie Stress, falsche Ernährung, Hormone oder Kosmetik die Hautzellen-Erneuerung beschleunigen. Die Folge: Schuppen.

Trockene Kopfhaut schuppt mehr als normale Haut, ist aber dabei nicht entzündet. Im Winter ist der Schnee auf dem Kopf häufiger, weil die warme Luft in geheizten Räumen wenig Feuchtigkeit enthält und die Haut noch mehr austrocknet. Auch falsche Pflege, etwa mit Präparaten, die gegen "fettige Schuppen" helfen sollen, ist eine mögliche Ursache. Besser sind milde, nicht entfettende Shampoos und Spülungen. Ebenfalls ungünstig ist (heißes) Föhnen nach der Haarwäsche. Atopiker und Allergiker, also zum Beispiel Menschen mit Asthma oder Heuschnupfen, scheinen anfälliger für trockene Kopfschuppen zu sein. Diese aber sind mit richtiger Pflege meistens in den Griff zu bekommen.


"Fettige Schuppen" bilden sich, wenn die Kopfhaut zu fettig ist, das heißt zu viel Talg produziert. Häufigste Ursache dafür ist das Seborrhoische Ekzem. Dabei ist die Kopfhaut entzündet, rot und juckt häufig. Die abgestoßene Hautzellen verkleben durch den "Klebstoff" aus Schweiß und Talg und werden als große, fettige Schuppe abgestoßen. Ausgelöst werden kann dieser Vorgang durch aggressive Shampoos, Haarsprays und Haarfestiger, die Isopropylalkohol ent-halten. Das Seborrhoische Ekzem ist im Herbst und Winter häufiger als in warmen Jahreszeiten.


Tipps des Deutschen Grünen Kreuzes gegen die lästigen Rieselgeister:


Bei den leichteren Krankheitsformen, gerade den Kopfschuppen und der fetten Kopfhaut, kommt auch eine Selbstbehandlung in Frage.



  • Wenn der Kopf stark juckt, kann Brennnesselhaarwasser sehr wohltuend sein. Es lindert den Juckreiz und löst die Schuppen. Innerlich helfen Brennnesseltee oder -saft und stoffwechsel-wirksame Tees aus Löwenzahn und Schachtelhalm.
  • Auch Teebaumöl tötet Pilze und fördert die Durchblutung der Kopfhaut. Allerdings sollte man vor allem bei Anwendungen mit reinem Teebaumöl vorsichtig sein, es kann Allergien auslösen.
  • Gesunde ausgewogene Ernährung, ausreichende und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und ein stabiles seelisches Gleichgewicht stärken den ganzen Körper und beugen so langfristig auch der Schuppenbildung vor.

Wenn das alles nicht hilft, kann manchmal aber auch etwas ganz anderes hinter der lästigen Plage stecken. Schuppen entstehen auch bei bestimmten Hautkrankheiten wie Psoriasis (Schuppenflechte) oder Neurodermitis. Bei der Schuppenflechte treten umschriebene rote Herde mit Belägen von silbrig glänzenden Schuppen auf, manchmal verbunden mit Juckreiz oder sogar Schmerzen. Fast immer sind dann außer dem Kopf auch andere Körperregionen betroffen. Die genaue Ursache der Schuppenflechte ist bislang noch nicht endgültig geklärt. Sicher ist jedoch, dass die Erkrankung nicht ansteckend ist und vor allem auf Erbfaktoren zurückgeht. Normale Anti-Schuppen-Mittel sind mit diesem Problem ebenso überfordert wie Ihr Friseur. Die Behandlung gehört in die Hände eines Hautarztes.


WANC 04.03

 
 
 
 
 
 
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