Sport im Alter kann die Hirndurchblutung und bestimmte Gedächtnisleistungen verbessern (Foto: DZNE)
Sport im Alter kann die Hirndurchblutung und bestimmte Gedächtnisleistungen verbessern (Foto: DZNE)
> Kann Sport das Herz verjüngen?

Sport in bestimmten Umfängen hält gesund. Das Herz hat normalerweise nur sehr begrenzte Möglichkeiten, sich zu erneuern. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Forschungsergebnisse zeigen, dass Sport helfen kann, Herzmuskelzellen neu zu bilden und damit dem Herz die Chance gibt, zu regenerieren.


Menschen müssen sich bewegen. Dazu ist der Körper auch ausgelegt. Wer sich nicht bewegt, rostet, wie das Sprichwort so schön sagt. Tatsächlich profitieren Muskeln, Knochen, Gelenke, Sehnen, Bänder, Herz-Kreislauf-System, Lunge, Stoffwechsel, Immun-, Nerven- und Hormonsystem von Bewegung. Sportliche Betätigung schützt also vor ganz vielen Erkrankungen, z.B. vor Herzerkrankungen, Schlaganfällen, Bluthochdruck, Diabetes, psychische Erkrankungen oder auch Schlafstörungen und Krebserkrankungen.


Bewegung fördert die Neubildung von Nervenzellen
In neueren Studien hat sich darüber hinaus gezeigt, dass Bewegung die Bildung neuer Nervenzellen im Gehirn begünstigt. Bis vor einigen Jahren war man noch davon überzeugt, dass im Gehirn von Erwachsenen keine Nervenzellen neu entstehen können. Doch inzwischen haben Forscher herausgefunden, dass sich im menschlichen Gehirn bis ins hohe Alter sogar täglich neue Nervenzellen bilden können. Dieser Prozeß findet anscheinend vor allem in den Hirnregionen statt, die besonders beansprucht und benutzt werden. Außerdem lässt körperliche Bewegung Nervenzellen im Gehirn wachsen.


Jetzt haben Ärzte der Universitätsklinik Heidelberg an Versuchen mit Mäusen gezeigt, dass körperliche Aktivität bei alternden Mäusen den Neubildungsprozess des Herzmuskels ankurbelt. Für diesen Vorgang gibt es natürlich einen medizinischen Fachbegriff: Kardiomyogenese.


Sport lässt das Herz regenerieren
Nachgewiesen wurde das durch folgenden Versuch: Acht Wochen hatten 20 Monate alte Mäuse die Möglichkeit, in einem Laufrad zu rennen. Anschließend wurde untersucht, ob sich Herzmuskelzellen neu gebildet hatten. Das Ergebnis wurde mit älteren, aber weniger bewegungsaktiven Mäusen und mit jüngeren Tieren verglichen. Die Forschenden fanden heraus, dass bei den sportlichen Mäusen die jährliche Rate neu entstandener Herzmuskelzellen bei 2,3 Prozent lag. In der Kontrollgruppe waren dagegen keine neuen Herzmuskelzellen festzustellen.


Jetzt muss noch die Übertragbarkeit dieser Erkenntnisse auf den Menschen nachgewiesen werden. Dass dem aber so ist, scheint sehr wahrscheinlich.


Quelle: Circulation


3.10.2022

 
 
 
 
 
 
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