Frau
Bewegung bis ins Alter hält fit
> Gesund im Alter: Bewegung ist Pflicht

Wer sich lange körperlich und geistig gesund und fit
halten will, kommt um regelmäßige Bewegung nicht herum. Eine halbe Stunde pro
Tag reicht dazu schon aus.


„Heute können Menschen biologisch zehn bis 20 Jahre jünger
sein, als sie dem Kalender nach sind", so der Augsburger Internist und
Sportmediziner Peter Konopka. Ganz ohne Anstrengung gibt es dieses Geschenk
aber nicht. Neben körperlicher Bewegung können gesunde Ernährung und geistige
Fitness dem Alter ein Schnippchen schlagen.



Regelmäßige Bewegung schützt vor zahlreichen Beschwerden -
von Bluthochdruck bis Zuckerkrankheit. Dabei muss es sich keineswegs um
Leistungssport handeln. „Das A und O ist Bewegung", sagte der Heidelberger
Sportmediziner Armin Wiesemann dem Magazin Reader's Digest. Schon der tägliche
Spaziergang mit dem Hund oder etwas Gartenarbeit ist richtig.
Gesundheitsexperten empfehlen jedenfalls, täglich mindestens eine halbe Stunde
etwas für die Fitness zu tun. Geeignete Sportarten sind abhängig von möglichen
Erkrankungen Walking, Radfahren, Jogging, Skilanglauf oder Krafttraining.



Allerdings – unterstützt werden muss die Bewegung durch eine
richtige Ernährung. „Ab 60 nimmt der Appetit ab, und im hohen Alter droht eher
eine Mangelernährung als Übergewicht", erinnert die
Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Arens-Azevedo von der Hochschule für
Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Ältere Menschen sollten deshalb darauf achten, dass sie viel Obst und Gemüse zu sich
nehmen.



„Am besten essen Sie davon fünfmal am Tag", rät die
Expertin. Darüber hinaus seien Brot, Reis und Nudeln, am besten aus Vollkorn,
ein ebenso wichtiger Bestandteil der Ernährung wie Fisch und leichte
Fleischsorten wie Geflügel. Und: Die Fachleute appellieren, stets genug zu trinken. Wer im Alter gesund sein wolle, müsse
täglich mindestens eineinhalb Liter Mineralwasser, Früchtetee und
Obstsaftschorle konsumieren.



Neben dieser Art von individueller Vorsorge raten die
Gesundheitsexperten zu einem regelmäßigen Arztbesuch - allein schon, um Routineangelegenheiten
wie Blutdruck, Cholesterinwert und Herztätigkeit überprüfen zu lassen oder eine
Untersuchung zur Früherkennung von Krebs vorzunehmen. Unabhängig davon sollte
man mit dem Älterwerden mögliche Krankheitssymptome ernster nehmen als noch in
jüngeren Jahren. Während leichte Wadenkrämpfe, schnellere Ermüdbarkeit und
kürzerer Schlaf im Alter durchaus normal und nicht Besorgnis erregend sind,
gilt es, bei Problemen mit dem Stuhlgang, bei Atemnot, Sehstörungen oder
Orientierungsproblemen den Arzt aufzusuchen.



Auch der Geist braucht Nahrung. Fachleute wie Andreas Kruse
vom Institut für Gerontologie an der Universität Heidelberg raten dringend zu
sozialen Kontakten insbesondere auch zu jüngeren Menschen - sei es bei der
Hausaufgabenbetreuung von Schülern, in Volkshochschulkursen oder
Internet-Kursen. Denn ein Gedächtnistraining, da sind sich die Wissenschaftler einig, hilft meistens, das Gefühl zu
vertreiben, man sei eingerostet: „Vergesslichkeit ist oft nur eine Folge
mangelnder Übung", so Henrike Mihm vom Bundesverband Gedächtnistraining.



WANC 30.05.06/Reader’s Digest

 
 
 
 
 
 
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