Curry-Pulver: Vier Produkte mit ungenügend
> Ökotest Gewürze: Einfach geschmacklos

Gewürze – einst waren sie wertvoller als Gold. Heute gehören sie in jede Küche. In Deutschland werden sie reichlich gebraucht: jährlich werden rund 70.000 Tonnen Gewürze eingeführt. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat eine große Auswahl an Paprika-, Curry- und Pfeffer-Produkte untersucht und dabei Farbstoffe, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Schimmelpilzgifte gefunden.


Zu den am häufigsten verwendeten Gewürzen gehören ohne Zweifel der Paprika, sowie Pfeffer und Curry. Öko-Test hat insgesamt 36 Produkte ausführlich untersucht. Die Ergebnissen sind sehr unterschiedlich ausgefallen. Sagt Öko-Test Redakteurin Renée Dillinger: “Am besten abgeschnitten in unserem Test hat schwarzer Pfeffer, der hatte nämlich eine absolut weiße Weste. Etwas schwieriger wird´s beim Paprika und beim Curry, da haben wir einiges gefunden, was da nicht hinein gehört.”



Zu den Stoffen, den man nicht in Lebensmitteln erwartet und der dort auch gar nichts zu suchen hat, gehört der Farbstoff Sudan-Rot, mit dem eigentlich Dieselkraftstoff oder Schuhcreme gefärbt werden. Genauso wenig wie Gifte von Schimmelpilzen oder Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Auch diese wurden bei den Tests nachgewiesen und können - wie das Sudan-Rot - richtig gefährlich werden.

Dillinger:
“Dieser Farbstoff wird bei der Verdauung in Stoffe aufgespalten, die Krebs auslösen und das Erbgut schädigen können, und bei solchen Stoffen kann man eigentlich keine Menge angeben, die gesundheitlich unbedenklich wären. Und aus Gründen der Vorsorge sollte man davon natürlich auch so wenig wie möglich aufnehmen. Nicht weniger schlimm ist das mit den Schimmelpilzgiften, die wir gefunden haben. Die sind natürlich auch sehr giftig und wir haben zwei Produkte festgestellt, die mehr Schimmelpilzgifte enthielten als erlaubt ist, und vom Verzehr solcher Produkte würde man natürlich auch abraten."

Zu dem Testergebnis: Alle zwölf von Öko-Test getesteten Pfeffer sind "sehr gut". Weniger eindeutig ist das Ergebnis beim Paprika: Neben sechs "sehr guten" Produkten schneiden vier mit­telprächtig ab: zwei mit "befriedigend" und zwei mit "ausreichend". Ein Produkt ist "mangelhaft". Beim Curry gibt es zwar auch acht "sehr gute" und ein "gutes" Produkt, allerdings bewertete Öko-Test gleich vier Produkte mit "ungenügend".

Im Madras Curry wurden die verbotenen Farbstoffe Sudanrot I und IV aufgespürt. Viele der untersuchten Gewürze enthalten Spuren von Schimmelpilzgiften. Im Rajah Hot Madras Curry Powder und im Ostmann Paprika edelsüß ist der gesetzliche Grenzwert für Aflatoxine überschritten. Aflatoxine sind hochgiftig und gelten bei Mensch und Tier als krebserregend.

In den Gewürzen wurden fast zwanzig verschiedene Pflanzenschutzmittel gefunden  - darunter besonders oft die stark wassergefährdenden Insektenmittel Chlorpyrifos und Cypermethrin. 
Vviele Gewürze sind mit mehreren Pestiziden belastet - vor allem die Paprikapulver. Lediglich die beiden Bio-Produkte waren frei von Pestizidrückständen.

WANC 30.03.05

 
 
 
 
 
 
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