Untersuchung der Gesundheitlichen Auswirkungen von Feinstaub (Foto: GSF/B. Müller)
> Feinstaub: Auswirkungen auf die Gesundheit

Dass Feinstaub Gesundheitsgefahren birgt, bezweifelt inzwischen niemand mehr ernsthaft. Wie gefährlich die mikroskopisch kleinen Teilchen aber wirklich sind, hängt von der Giftigkeit der Partikel und vom Gesundheitszustand der Betroffenen ab.

Winzige Staubpartikel in der Umgebungsluft können unsere Gesundheit stark beeinträchtigen. Besonders gravierend sind die Folgen für das Herz-Kreislauf-System und die Lunge, aber möglicherweise können auch weitere Organsysteme wie z.B. das zentrale Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen werden. Als Quellen konnten die Wissenschaftler der GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit und den USA vor allem den Kraftverkehr identifizieren, gefolgt von der Industrie. 

Aus der Kenntnis der Quellen allein kann jedoch nicht direkt auf die gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung geschlossen werden: Ob der Kontakt mit Feinstaub zu einer bestimmten Erkrankung führt, hängt sowohl von der Toxizität der Teilchen ab, als auch vom Gesundheitszustand und Alter der betroffenen Personen. Kardiovaskuläre Erkrankungen betreffen vor allem ältere Menschen und Menschen mit einer bestehenden Vorerkrankung: Das Risiko nimmt im Alter von über 50 Jahren stark zu, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind gegenwärtig die häufigste Todesursache.


Ein Beispiel ist die Ursachenforschung zu Allergien in Sachsen-Anhalt: Frühere Untersuchungen ergaben, dass kindliche Allergien in der durch Schwermetalle hoch belasteten Region Hettstedt signifikant häufiger auftraten als im unbelasteten Gebiet Zerbst. In einer ersten Untersuchungsreihe wurden Tierexperimente mit Feinstäuben aus beiden Regionen durchgeführt, wobei der Staub aus Hettstedt zu vermehrten Entzündungsreaktionen und Symptomen führte.

Mittlerweile wurden über mehrere Wochen größere Mengen feiner und ultrafeiner Stäube in Hettstedt und Zerbst gesammelt. Diese wurden in einem stark erweiterten gemeinsamen Untersuchungsprogramm der GSF und der EPA an insgesamt 10 toxikologische Arbeitsgruppen aus Deutschland, den Niederlanden und den USA verteilt. Ziel ist die Identifizierung und gründliche Analyse der Feinstaubanteile und die zugrunde liegenden Mechanismen, die zu den entzündlichen, allergischen Reaktionen führen. 

WANC 22.06.05

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