Untersuchung
Nach Ansicht der Deutschen werden Privat- und gesetzlich Versicherte beim Arzt nicht gleich behandelt (Foto: BKK)
> Medizinische Versorgung: 80% sehen Ungleichheit

Fast zwei
Drittel der gesetzlich Krankenversicherten sind mit der
Gesundheitsversorgung unzufrieden. Und die große Mehrheit der Deutschen
meint, dass die medizinische Versorgung für die Bürger ungleich ist.


80
Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass nicht jeder Bürger den
gleichen Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung hat. Das zeigt
der aktuelle Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung. Bestätigt
wird diese Meinung durch die Angaben der Befragten zu ihrer eigenen
Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung: 56 Prozent der privat
Versicherten sind "sehr zufrieden" oder "zufrieden", aber nur 35
Prozent der Mitglieder einer gesetzlichen Krankenversicherung.



Privatpatienten
sind außerdem selte­ner der Meinung, dass die Qualität der
medizinischen Behandlung erhöht werden müsste (46 Prozent im Vergleich
zu 55 Prozent der Kassenpatienten). Auch über ihren Hausarzt äußern
sich Privatpatienten positiver. So werden ihnen nach eigenen Angaben
seltener Medikamente verweigert (1,4 im Vergleich zu 8 Prozent) und
häufiger alternative Heilmethoden "auf Kran­kenschein" verordnet (26 im
Vergleich zu 8 Prozent).



Gesetzlich Krankenversicherte geben
hingegen häufiger an, dass die Krankenversicherungs­beiträge zu hoch
sind (76 im Vergleich zu 67 Prozent) und dass sie zu viele Zuzahlungen
für Medikamente und medizinische Leistungen aufbringen müssen (82 zu 64
Prozent).



Sie bli­cken auch skeptischer in die Zukunft: 65
Prozent der GKV-Mitglieder befürchten, dass sie im Alter nicht
ausreichend medizinisch versorgt sein werden; 81 Prozent rechnen damit,
dass Wartezeiten auf bestimmte Therapien oder Operationen zunehmen, und
fast 90 Prozent ver­muten, dass ihre Krankenkasse künftig nicht mehr
alle für sie wichtigen Leistungen über­nimmt.



WANC 15.12.05

> Die Deutschen und ihr Gesundheitswe- sen: Skepsis

> Patientenurteil: Un- zufrieden mit dem Gesundheitswesen

> Gesundheitssyste- me: Weltweit unter Druck

> Arzneimittelreport: Dramatischer Kostenanstieg

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS