Panos Englezos, Vorsitzender der PBSA (Foto: fotodienst at)
> Mehr Sicherheit für Blutprodukte

Acht Patientenorganisationen aus ganz Europa haben eine neue Plattform für ein Höchstmaß an Blutsicherheit in Europa geschaffen. Durch die Gründung der Pan-Europäischen Blutsicherheitsallianz (PBSA) soll zukünftig die Sicherheit für Blut und Blutprodukte wesentlich mitbestimmt und verbessert werden.

"Dies ist das Ergebnis von zwei Jahren intensiver und engagierter Arbeit", sagte Panos Englezos, Vorsitzender der PBSA. Obwohl es sich um acht verschiedene Patientenorganisation mit Schwerpunkten auf ganz unterschiedlichen Erkrankungen handelt, haben wir doch alle ein gemeinsames Interesse: Die Sicherheit und die Verfügbarkeit von Blut und Blutprodukten zu sichern und voran zu treiben."

Die PBSA ist eine Kooperation von acht Patientenorganisationen aus ganz Europa, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das öffentliche Bewusstsein für Blutsicherheit in Europa zu verbessern und das Recht aller Patienten auf die sichere Behandlung mit Blutprodukten zu fördern. Die Gründung der PBSA wurde von der Internationalen Thalassämie Föderation (TIF)
initiiert.

Die dringende Notwendigkeit für eine europäische Partnerschaft sehen die Experten in der Schaffung einheitlicher rechtlicher Gesetzeslagen sowie in der internationalen Normierung der Qualitätsstandards. Auf diesen Gebieten sollen zukünftig noch einschneidende Veränderungen vorgenommen werden. "Während die Versorgung mit sicheren Blutprodukten in Westeuropa über einen hohen Sicherheitsstandard verfügt, so ist dies in den meisten Ländern Osteuropas nicht 100-prozentig gegeben", sagte die Vorsitzende der PBSA, Androulla Eleftheriou. "Benötigt man in diesen Ländern, beispielsweise auf Grund eines Unfalls, eine Blutspende, so birgt dies ein mögliches Risiko."

Die besonderen Problemfelder im Bereich der Sicherung von Bluttransfusionen und Blutprodukten sehen die Experten in vier zentralen Punkten. Ein erstes ernsthaftes Problem liegt in der zunehmenden Globalisierung sowie der Veränderung von Klima und Umwelt. Bakterien, Parasiten und Krankheitserreger, die bislang in bestimmten Regionen heimisch waren, werden so zu "migrierenden Bakterien".

Dieser Trend bedingt die Entwicklung von neuen, spezifischen und schnellen Testverfahren, die momentan noch nicht vorhanden sind. Weiters liegt eine potenzielle Gefahrenquelle in der kontinuierlich bestehenden Bedrohung durch neue, noch unbekannte Krankheitserreger. Und nicht zuletzt darf menschliches Versagen bei der Arbeit mit Blutprodukten nicht unterschätzt werden.


WANC 21.02.05/pte
 
 
 
 
 
 
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