Hochhaussiedlung
Lebensumwelt: Viele Bewohner von Städten auf der ganzen Welte müssen ohne sanitäre Einrichtungen zurechtkommen
> Umweltverschmutzung für 40 Prozent aller Sterbefälle verantwortlich

Die Verschmutzung von Wasser, Luft und
Boden, gekoppelt mit dem ungebremsten Wachstum der Weltbevölkerung,
verursacht eine wachsende Zahl von Todesfällen. Die
Weltgesundheitsorganisation geht in einer Studie davon aus, dass
weltweit etwa 3,7 Mrd. Menschen Opfer davon sind.


David Pimentel, Prof. an der Cornell
University, hat die Daten über die Einflüsse von
Bevölkerungswachstum und Umweltverschmutzung gesammelt. „Wir
haben große Versorgungsprobleme mit Wasser, Land und Energie
und die wirken sich jetzt auf die Lebensmittelproduktion,
Unternährung und die Häufigkeit von Erkrankungen aus,“
sagt Pimentel.



Rund 57 Prozent der 6,5 Mrd.
Menschen auf der Erde sind derzeit unternährt. 1950 waren es nur
20 Prozent der Weltbevölkerung von 2,5 Mrd. Menschen.
Unternährung ist allerdings nicht allein für den Tod von
6 Mio. Kindern jedes Jahr verantwortlich, aber sie macht
Menschen anfällig für todbringende Krankheiten wie
Atemwegsinfektionen und Malaria.



Die Studie zählt auf, dass fast
die Hälfte der Erdbewohner in städtischen Gebieten hausen,
häufig ohne sanitäre Einrichtungen, und Epidemien schutzlos
ausgeliefert sind. 1,2 Mrd. Menschen haben keinen Zugang zu
sauberem Wasser, wobei Wasserverunreinigungen für 80 Prozent
aller Infektionskrankheiten verantwortlich sind. Die zunehmende
Wasserverschmutzung bietet Lebensraum für Moskitos, die Malaria
übertragen. Malaria bringt jedes Jahr 1,2 bis 2,7 Mio.
Menschen den Tod. Insgesamt kosten unzureichende sanitäre
Einrichtungen jedes Jahr mehr als 5 Mio. Menschen das Leben,
mehr 50 Prozent davon sind Kinder, berichtet die Studie.



3 Mio. Menschen fallen der
Luftverschmutzung zum Opfer. Abgase und gefährlich Chemikalien
sind beispielsweise für Krebs, Geburtsfehler sowie Störungen
des Immunsystems verantwortlich. Gleichzeitig steigt die Resistenz
vieler Krankheitserreger. Und so können Krankheiten wie
Tuberkulose und Influenza zur weltweiten Bedrohung werden.



WANC 16.08.07

 
 
 
 
 
 
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