Krankheit kostet immer mehr
Unser Gesundheitssystem kommt uns immer teurer zu stehen. Im Jahr 2002 verschlang es nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 223,6 Mrd. Euro. Das sind über drei Prozent mehr als im Vorjahr. Und es übertrifft sogar das Steueraufkommen des Bundes, das nur rund 192 Mrd. Euro ausmacht.
Im Jahr 2002 entstanden dem deutschen Gesundheitswesen durch die Behandlung von Krankheiten Kosten in Höhe von 223,6 Mrd. Euro. An erster Stelle standen dabei Krankheiten des Kreislaufsystems mit einem Betrag von 35,4 Mrd. Euro. Es folgten die Krankheiten des Verdauungssystems, die mit 31,1 Mrd. Euro überwiegend von den Kosten für zahnärztliche Leistungen und Zahnersatz bestimmt wurden, die Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und Bindegewebes (25,2 Mrd. Euro) sowie die psychischen und Verhaltensstörungen (22,4 Mrd. Euro).
Frauen teurer als Männer
Die über 65-jährigen beanspruchen am meisten
Am meisten Geld für die Behandlung des Kreislaufsystems
Ab dem 45. Lebensjahr dominieren dagegen zunehmend die Krankheiten des Kreislaufsystems. Sie nehmen bei den 45- bis unter 65-Jährigen mit einem Kostenanteil von 15,2% bereits Rang zwei ein, bei den 65-Jährigen und Älteren stehen Herz- Kreislauf-Erkrankungen mit einem Viertel der gesamten Krankheitskosten sogar an erster Stelle.
Verlorene Erwerbstätigkeits- und Lebensjahre
Bei der erwerbstätigen Bevölkerung gingen durch Arbeitsunfähigkeit, Invalidität und vorzeitigen Tod im Jahr 2002 insgesamt 5,1 Mill. Erwerbstätigkeitsjahre verloren. 3,0 Mill. Jahre (58,1%) der verlorenen Erwerbstätig keitsjahre sind bei Männern und 2,2 Mill. Jahre (41,9%) bei Frauen angefallen. Der größte Verlust an Erwerbstätigkeitsjahren resultierte aus Verletzungen und Vergiftungen (24,6%).
Verlorene Lebensjahre berücksichtigen über den reinen krankheitsbedingten Arbeitsausfall (verlorene Erwerbstätigkeitsjahre) auch den krankheitsbedingten Verlust an Lebensjahren bei der nicht erwerbstätigen Bevölkerung. Im Jahr 2002 machte der Verlust an Lebensjahren in der gesamten Bevölkerung 17,0 Mill. Jahre aus; davon ent- fielen 9,1 Mill. Jahre auf Männer und 7,9 Mill. Jahre auf Frauen. Den größten Verlust an Lebensjahren verursachten dabei Krankheiten des Kreislaufsystems (3,4 Mill. Jahre).
WANC 07.07.04