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Viel Magnesium findet sich in Vollkornprodukten (Foto: Stock photo)
> Magnesiummangel: Nicht immer ein Ernährungsproblem
Als Ursache für den Mangel von Magnesium im Körper wurde bislang fast
immer die Ernährung verantwortlich gemacht. Doch Wissenschaftler haben
heraus gefunden, dass es nicht immer an den Lebensmitteln – hohe
Magnesiumanteile finden sich in Vollkornprodukten, Nüssen,
Sonnenblumenkernen, vielen Kräutern und Hülsenfrüchten – liegt, wenn zu
wenig Magnesium vorhanden ist. Die Forscher haben eine genetische
Ursache für Magnesiummangel identifiziert. Veränderungen an einem Gen
sorgen dafür, dass die Regulation des Magnesiumhaushalts in der Niere
nicht richtig funktioniert.
Magnesiummangel hat seine Symptome: Sie reichen von Müdigkeit über
Muskelschwäche bis hin zu schweren Krampfanfällen und
Herzrhythmusstörungen. Magnesiummangel wird mit den Erkrankungen
Diabetes und Bluthochdruck in Vebrindung gebracht. Bislang wurde unzureichenden Aufnahme meist über Mängel in der
Ernährung erklärt. Doch  auch ein verändertes Gen kann Ursache für
diese Mangelerscheinung sein. Veränderungen an einem bestimmten Gen –
dem Cnnm2 - haben Veränderungen im Bauplan und damit auch in der
Struktur und Funktion von Proteinen zur Folge. In diesem Fall betrifft die Veränderung ein Protein, welches in der
Membran von Nierenzellen und Darmzellen verankert ist und das für die
Aufnahme von Magnesium in die Blutbahn verantwortlich ist. Da diese
Aufnahme durch das fehlerhafte Protein nicht mehr funktioniert, wird
das Magnesium nicht dem Körper zugeführt sondern über Darm und Urin
ausgeschieden und geht somit verloren. Die Wissenschaftler ziehen aus diesen Studienergebnissen „eine Reihe
neuer Aufschlüsse über den Magnesiumstoffwechsel im Körper“. Das soll
zu neuen Wegen führen, „solche Mangelzustände medikamentös zu
behandeln“. Der Magnesiumbedarf eines Erwachsenen wird von der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung je nach Alter und Geschlecht zwischen 300
und 400 mg am Tag angegeben. Bei Kindern liegt er niedriger. So sollen
Kinder im Alter von vier bis unter sieben Jahren 120 mg/Tag und von
sieben bis zehn Jahren 170 mg/Tag zu sich nehmen. 1603.2011/ Quelle: Stuiver et al., CNNM2, Encoding a Basolateral
Protein Required for Renal Mg2+ Handling, Is Mutated in Dominant
Hypomagnesemia, The American Journal of Human Genetics (2011),
doi:10.1016/j.ajhg.2011.02.005
 
 
 
 
 
 
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