"Aus einem eigentlich ausgewogenen Produkt – Getreideflocken – hat die Industrie ein billiges Gemisch aus Mehlpampe und Zucker gemacht, mit dem Kinder schon am Frühstückstisch auf den süßen Geschmack geprägt werden", kritisiert foodwatch (Foto: foodwatch)
"Aus einem eigentlich ausgewogenen Produkt – Getreideflocken – hat die Industrie ein billiges Gemisch aus Mehlpampe und Zucker gemacht, mit dem Kinder schon am Frühstückstisch auf den süßen Geschmack geprägt werden", kritisiert foodwatch (Foto: foodwatch)
> Ceralien: Die reinsten Zuckerbomben

foodwatch, die Verbraucherorganisation nennt sich selbst die Essensretter, hat  Frühstücksflocken getestet. Das Ergebnis ist eher erschreckend: Die Produkte sind fast ausnahmslos überzuckert und erfüllen nicht die Ansprüche an ein kindgerechtes Frühstück. Die sogenannten ‚Cerealien‘ für Kinder sind häufig sogar zuckriger als Kuchen oder Schokokekse, stellt foodwatch fest.

foodwatch hat hat 143 Produkte unter die Lupe genommen: In jeder zweiten Packung stecken mindestens 30 Prozent Zucker. Vier von fünf Produkten haben einen Zuckergehalt von mehr als 20 Prozent. Nicht einmal 6 Prozent der untersuchten Produkte weisen einen Zuckergehalt von unter 10 Prozent auf. Die beliebten Smacks von Kellogg’s zum Beispiel enthalten 43 Gramm Zucker. Lebensmittel-Multi Nestlé hat kein einziges Produkt für Kinder mit unter 30 Gramm Zucker im Flocken-Sortiment.

Auch die großen Supermarkt-Ketten bieten mit ihren Eigenmarken wahre Zuckerbomben an. Norma, Aldi, Lidl, Edeka und Co. liegen auf den vordersten Plätzen im ‚Zucker-Ranking‘. Auch im Bio-Bereich haben fast 60 Prozent der Flocken einen Zuckergehalt von mehr als 20 Prozent. Hersteller dennree beispielsweise gibt die Menge an Zucker nicht einmal auf der Packung an. Gleichzeitig zeigen aber vor allem Bio-Produzenten: Es ist möglich, ausgewogene Frühstücksflocken für Kinder mit weniger als 10 Prozent Zucker anzubieten.

Berliner Ärzteblatt 20.09.2012/ Quelle: foodwatch: Marktcheck Kinder-Frühstücksflocken
 
 
 
 
 
 
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