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Gibt man frischen Zitronensaft in heißen Schwarztee, so sind nach zehn Minuten noch etwa 80 Prozent des Vitamins erhalten (Foto: DAK/Hanuschke + Schneider)
> Heiße Vitamine

Heißer Tee und Zitrone - in kalten Jahreszeiten ein begehrtes Getränk. Doch wie viel bleibt vom begehrten Vitamin tatsächlich erhalten, wenn man es in heiße Flüssigkeit gibt?

„Eine heiße Zitrone, bitte!“ Gerade in der kalten Jahreszeit achten viele Menschen darauf, ausreichend Vitamin C zu sich zu nehmen. Sie möchten ihr Immunsystem stärken und Erkältungen vorbeugen. Auch heißer Schwarztee mit frisch gepresster Zitrone gilt als „heißer“ Tipp bei kalter, feuchter Witterung. Aber: Ergibt das überhaupt einen Sinn? Schließlich ist Vitamin C eine empfindliche Substanz, die durch Hitze zerstört wird.



Tatsächlich ist der Gehalt an Vitamin C in Zitronensaft sehr hoch: 53 Milligramm in 100 Milliliter Saft. Das ist gut die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis. Gibt man frischen Zitronensaft in heißen Schwarztee, so sind nach zehn Minuten noch etwa 80 Prozent des Vitamins erhalten. Anders sieht es bei reinem Vitamin-C-Pulver aus: Bereits nach fünf Minuten sinkt der Gehalt auf etwa 70 Prozent. Der Unterschied liegt in der Zusammensetzung des Zitronensaftes. Die darin enthaltene Zitronensäure stabilisiert das Vitamin C.



Eine „heiße Zitrone“ oder Tees mit frisch gepresstem Zitronensaft liefern dem Körper also tatsächlich noch reichlich des hitzeempfindlichen Vitamins. Für die Zubereitung empfiehlt Heike Brinkmann-Reitz, Ernährungswissenschaftlerin beim Deutschen Grünen Kreuz: „Verwenden Sie frisch gepressten Saft. Der Zitronensaft sollte aber nicht mitgekocht oder überbrüht werden. Besser ist es, das Wasser oder den Tee zunächst etwas abkühlen zu lassen, dann den Saft zuzugeben und das Getränk bald auszutrinken.“



WANC 27.12.05/ Autor: Heike Brinkmann-Reitz, ernaehrung@brinkmann-reitz.de

 
 
 
 
 
 
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