Kaffebohnen: Mehrere Tassen Kaffe am Tag, auch koffeinfrei, senken anscheinend den Harnsäurespiegel und damit das Risiko, an Gicht zu erkranken
Kaffee kann das Risiko senken, an Gicht
zu erkranken. Anscheinend senkt das Getränk den
Harnsäurespiegel. Ein hoher Anteil von Harnsäure im Blut
ist einer der Gründe, warum diese entzündliche Erkrankung
entsteht.
Schon seit längerem gehen
Ernährungswissenschaftler davon aus, dass der Genuss von Kaffee
und Tee den Harnsäurespiegel im Körper beeinflusst. Jetzt
weist eine Studie der Universität British Columbia, Vancouver,
Kanada nach, dass ein hoher Kaffeekonsum tatsächlich die
Harnsäure senkt.
Dazu hatte Hyon K. Choi, der Leiter der
Studie, die Daten einer 12-jährigen Beobachtungsphase zwischen
1988 und 1994 ausgewertet. In dieser Zeit wurden 14.000 Männer
und Frauen mit einem Mindestalter von 20 Jahren in regelmäßigen
Abständen zu ihren Ernährungsgewohnheiten, darunter auch
zum Kaffeekonsum, befragt. Dabei wurde auch die
Harnsäurekonzentration ermittelt.
Das Ergebnis war, dass mit der Menge
des täglich getrunkenen Kaffees die Konzentration der Harnsäure
im Blut abnahm. Einen vergleichbaren Zusammenhang ließ sich bei
Teetrinkern im Übrigen nicht nachweisen. Personen, die vier bis
sechs Tassen Kaffee am Tag tranken, hatten um durchschnittlich 0,26
mg/dl niedrigere Harnsäurewerte. Der Durchschnitts-Harnsäurewert
im Blut liegt zwischen 2,3 und 6,1 mg/dl bei Frauen und zwischen 3,6
und 8,2 mg/dl bei Männern.
Das Absinken des Harnsäurewertes
scheint auf Dauer den gesundheitlichen Vorteil zu bringen. Bei einer
anderen Studie mit 45.869 Teilnehmern erkrankten in den ersten 12
Jahren 757 an einer Gicht. Männer, die bei den regelmäßigen
Befragungen einen Konsum von 4 bis 5 Tassen Kaffee angegeben hatten,
hatten ein um 40 Prozent niedrigeres Erkrankungsrisiko. Bei sechs
oder mehr Tassen am Tag kam es sogar zu 59 Prozent seltener zur
Gicht.
Erstaunlich: Die Verminderung des
Risikos zeigte sich auch bei Personen, die koffeinfreien Kaffee
getrunken hatten. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass
nicht das Koffein, sondern andere Inhaltsstoffe des Kaffees für
die positive Wirkung auf die Harnsäure verantwortlich sind. Wie
das Deutsche Ärzteblatt schreibt, hatte eine Studie gezeigt,
dass ein hoher Kaffeekonsum mit niedrigen C-Peptid-Spiegeln
einhergeht. C-Peptid wird von den Betazellen zusammen mit Insulin
ausgeschüttet und ist ein Marker für eine Insulinresistenz,
die wiederum erhöhte Harnsäurespiegel nach sich zieht. Ein
weiterer Ansatz könnten die chlorogenen Säuren sein, die
reichlich in Kaffee enthalten sind, und denen Forscher eine positive
Wirkung auf die Insulinsensitivität nachsagen.
WANC 30.05.07/Quelle: Arthritis &
Rheumatism, Ärzteblatt
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Koffeinfreier Kaffee: Sechs Tassen pro Tag gegen Diabetes