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Saftiger Rinderbraten: Für viele Inbegriff des Genusses - doch ob es der Gesundheit zuträglich ist, bleibt fraglich (Foto: Stock photo)
> Rotes Fleisch: Schädlich für die Gesundheit?
Steaks und Rinderbraten – sogenanntes
rotes Fleisch: Für viele Ernährungsexperten bedeutet das eine erhöhte
Gefahr für Krebs und Herzerkrankungen. Eine neue Studie hat jetzt neue
Belege gefunden, die diese Ansicht unterstreichen. Doch ob der
Zusammenhang wirklich so klar ist, ist gar nicht mehr so klar.
Anscheinend ist der Zusammenhang von Ernährung und Krebserkrankungen
noch unzureichend erforscht.
Wissenschaftler des National Cancer Institute glauben neue Beweise
dafür gefunden zu haben, dass das Essen von viel rotem und
verarbeitetem Fleisch die Gesundheit schädigt. Fleischliebhaber
erhöhten ihr Sterberisiko bei allen Todesarten innerhalb eines
Zeitraumes von zehn Jahren. Mehr weißes Fleisch stand im Gegensatz dazu
mit einem leicht verringerten Sterberisiko im Zusammenhang. Die Studie wertete die Daten von mehr als 500.000 Menschen aus. Die
Forscher fanden heraus, dass jene, deren Ernährung die größte Menge an
rotem oder verarbeitetem Fleisch enthielt, allgemein über ein erhöhtes
Sterberisiko verfügten. Vor allem wiesen diese ein deutlich erhöhtes
Risiko in den Bereichen Krebs und Herzerkrankungen im Vergleich zu
denen auf, die am wenigsten aßen. Die größten Fleischesser nahmen rund 160 Gramm Fleisch zu sich. Die
Sparsamsten lagen bei nur 25 Gramm. Jene, die am meisten weißes Fleisch
aßen, hatten allgemein ein niedrigeres Sterberisiko und auch ein
geringeres Risiko bei Krebs- und Herzerkrankungen. 

 Berechnungen ergaben, dass elf Prozent der Todesfälle bei Männern und
16 Prozent der Todesfälle bei Frauen durch eine entsprechende
Umstellung der Ernährung verhindert werden könnten. Die Krebs
verursachenden Substanzen entstehen bei der Verarbeitung von Fleisch
bei hohen Temperaturen. Fleisch gehört zu den Hauptquellen gesättigter Fette, die ihrerseits
für die Entstehung von Brustkrebs und kolorektalen Krebserkrankungen
verantwortlich gemacht werden. Weniger Fleischkonsum steht im Gegensatz
dazu mit einer Verringerung der Risikofaktoren bei Herzerkrankungen,
niedrigerem Blutdruck und niedrigeren Cholesterinwerte in Verbindung. Barry Popkin von der University of North Carolina argumentiert dagegen,
dass das Essen von rotem Fleisch auch gesundheitliche Vorteile bringt.
So hat erst kürzlich eine europäische Studie der Universität Oxford
ergeben, dass der Verzicht auf Fleischkonsum – entgegen der bisherigen
Auffassung – eben nicht vor Darmkrebs schützt. Die Wissenschaftler
haben selbstkritisch darauf hingewiesen, dass der Zusammenhang von
Ernährung und Krebserkrankungen anscheinend noch unzureichend erforscht
sei. WANC 30.03.09/Quelle: Archives of Internal Medicine, pte
 
 
 
 
 
 
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