Hühnereier
Eier: Sind zwar cholesterinreich, erhöhen aber den Cholesterinspiegel im Blut nicht
> Die Cholesterinlüge: Wie die Ernährung helfen kann

Ab wann gelten
Cholesterinspiegel als gefährlich? Nach Ansicht von
Ernährungsexperten ist der gängige Wert übertrieben.
Vor allem könnten viel weniger Lipidsenker verschrieben werden,
weil auch die richtige Ernährung den Cholesterinwert natürlich
senken könne – mit weniger Nebenwirkungen.


Immer noch bekommen viel zu
viele Menschen mit nur geringgradig oder mittelschwer erhöhten
Cholesterin-Werten Lipidsenker, obwohl allein eine
Ernährungsumstellung risikolos die Blutfette senken könnte,
kritisiert Ernährungsexperte Sven-David Müller-Nothmann.
Zusammen mit der Ernährungswissenschaftlerin Katrin Raschke
kommt er zum Ergebnis, dass bis zu 50 Prozent der
Lipidsenker-Verordnungen überflüssig sind und die
Gesundheit der Patienten unbegründet Gefahren aussetzen.



Müller-Nothmann
beklagt, „dass die Werbung der Cholesterinmafia, die für
rezeptpflichtige Arzneimittel wie Lipidsenker ja eigentlich verboten
ist, den Menschen regelrecht einredet, dass jeder Cholesterinwert
über 200 mg/dl ein Gesundheitsrisiko darstellt“. Das und
andere Ernährungsmärchen verunsichere die Bevölkerung.



Niemals habe eine Studie
ergeben, dass der Konsum von Hühnereiern, die relativ
cholesterinreich sind, den Cholesterinspiegel im Blut erhöhen
oder gar ein Herzinfarktrisiko darstellen. Im Gegenteil: Verschiedene
aktuelle Studien zeigten, dass das Lecithin im Eidotter den
Cholesterinspiegel senkt. Durch die Umstellung der Ernährungsweise
und die Einnahme von Naturprodukten wie Lecithin, Sojaprodukte,
wasserlösliche Ballaststoffe, Phytosterine und Artischocke lasse
sich der Cholesterinspiegel langfristig problemlos um bis zu 30
Prozent senken.



Damit ergebe sich erst bei
Cholesterinwerten oberhalb von 300 mg/dl die Notwendigkeit für
die Verordnung von Lipidsenkern, erläutert Müller-Nothmann.
Und auch bei höheren Werten lasse sich durch eine
cholesterinspiegelsenkende Kost die Dosierung von Medikamenten
herabsetzen.



Die richtige Ernährung
stelle gerade für Herz und Gefäße die beste Medizin
dar. Ein klassisches Ernährungsmärchen sei beispielsweise,
dass Olivenöl ein besonders herzgesundes Öl sei. Olivenöl
sei reich an cholesterinspiegel-erhöhenden gesättigten
Fettsäuren und enthalte wenig herzgesunde mehrfach ungesättigte
Fettsäuren. Im Gegensatz zu Raps-, Lein- oder Nussöl sei
Olivenöl praktisch frei von Omega-3-Fettsäuren.



Allerdings reagiert der
Cholesterinspiegel grundsätzlich relativ träge auf
diätetische Maßnahmen, Naturstoffe und auch Lipidsenker.
Erst nach zwei bis drei Monaten nach der Ernährungsumstellung
sollte eine Laborwertkontrolle stattfinden, die in der Regel beweise,
dass Lipidsenker überflüssig sind. Eine
Ernährungsumstellung lässt nach der Auswertung von Studien
insbesondere das gefäßschädigende LDL-Cholesterin
absinken, während das gefäßschützende
HDL-Cholesterin nicht abfällt. Den gleichen
gesundheitsförderlichen Effekt können viele Lipidsenker
nicht nachweisen, mokiert sich Müller-Nothmann.



WANC 14.11.06

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