Pillen
Senioren nehmen Nahrungsergänzunsmittel zu sich, ohne zu wissen, worum es sich dabei handelt (Foto: BBC)
> Nahrungsergänzung: Senioren nehmen vieles ein, ohne zu wissen was

Ältere Menschen
nehmen Nahrungsergänzungsmittel ein, ohne überhaupt zu wissen, was sie da
schlucken.


Für Nahrungsergänzungsmittel zur Gesundheitsvorsorge - wie
zum Beispiel Multivitamine oder Knoblauchpräparate - gibt es bei Senioren/innen
noch erheblichen Aufklärungsbedarf. Der Begriff und das, was er bezeichnet, ist
bei älteren Menschen kaum bekannt. Das ergab eine Studie der Hochschule
Niederrhein, die jetzt beim 43. wissenschaftlichen Kongress der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Stuttgart-Hohenheim vorgestellt wurde.
Wichtig seien intensivere Verbraucherinformationen sowie einheitliche
Empfehlungen und wissenschaftlich fundierte Produktbewertungen zur
Nahrungsergänzung für Ernährungsberater, Ärzte und Apotheker, so die Autoren
aus dem Fachbereich Oecotrophologie in Mönchengladbach.



Die Studie der Hochschule Niederrhein, die in Verbindung mit
der Verbraucherzentrale NRW durchgeführt wurde, untersucht die Akzeptanz und
das Einkaufsverhalten von Nahrungsergänzungsstoffen bei über 55-Jährigen. Dazu
wurden über 2.000 Seniorinnen und Senioren in ganz Nordrhein-Westfalen von
Studierenden befragt.



Fast 58 Prozent der älteren Menschen nehmen Nahrungsergänzungsmittel,
mehr als 30 Prozent sogar täglich. Frauen greifen mit 32,5 Prozent häufiger zu
den Gesundheitspräparaten als Männer (26 Prozent). Bevorzugt werden Vitamine,
Knoblauchpräparate und Mineralstoffe.



„Mit zunehmenden Alter zeigte sich eine Tendenz zur
regelmäßigen Einnahme. Die Hälfte der Befragten ist der Auffassung, das sich
mit den Präparaten das allgemeine Wohlbefinden steigern lässt“, so Prof. Dr.
Gisela Semmler, die die Studie durchführte. Die Einnahmehäufigkeit ist
weitgehend unabhängig vom subjektiv empfundenen Gesundheitszustand: von den
regelmäßigen Nutzern sind 44 Prozent mit ihrem Gesundheitszustand unzufrieden
und 39 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden.



Auf der anderen Seite hat sich gezeigt, dass die Zielgruppe
häufig nicht weiß, worum es sich bei Nahrungsergänzungsmitteln handelt. Fast 72
Prozent derjenigen, die angaben, keine Zusatzpräparate zu nehmen, kreuzten bei
der konkreten Frage nach eingenommenen Produkten mindestens ein Präparat an.
Und das, obwohl fast 64 Prozent wiederum ihre Informationen aus einer
Apothekerzeitschrift bezogen.



Die Apotheke ist für die Mehrheit der bevorzugte Kaufort,
gefolgt von Drogeriemarkt und Supermarkt. Nur 1,5 Prozent nutzte Teleshopping.



WANC 23.03.06

 
 
 
 
 
 
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