Osteoporose: Vereinheitlichung der Behandlung (Foto: DAK/Schläger)
> Patienten-Leitlinie zur Osteoporose


Zur Behandlung der Osteoporose haben medizinische Fachgesellschaften eine Patienten-Leitlinie veröffentlicht. Diese soll dafür sorgen, dass die Behandlung der Patienten verbessert wird.


Die Leitlinie wendet sich an drei Gruppen von Personen, bei denen die Osteoporose besonders häufig ist: Frauen nach den Wechseljahren, Männer und Frauen im höheren Lebensalter und Männer und Frauen mit einer chronischen Glucocorticoid (Cortison)-Behandlung. Die Leitlinien sind die offizielle Empfehlung aller wissenschaftlichen und patientenorientierten Organisationen, die sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit dem Thema der Osteoporose befassen.


Die Osteoporose gehört laut der Weltgesundheitsorganisation zu den zehn wichtigsten chronischen Erkrankungen unserer Zeit. Da die Menschen immer älter werden, wird die Krankheit zunehmend an Bedeutung gewinnen und unser Gesundheitssystem durch wachsende Kosten belasten.


Für die Betroffenen ist die Erkrankung oft gleichbedeutend mit dauerhaften Schmerzen und Verlust an Unabhängigkeit. Osteoporose ist aber heute keine schicksalhafte Erkrankung mehr, die man ohne Gegenmaßnahmen akzeptieren muss. In den letzten Jahren hat es rasante diagnostische und therapeutische Fortschritte gegeben. Diese haben aus einer vormals zu spät und unbefriedigend zu behandelnden Erkrankung eine gut diagnostizierbare und behandelbare Erkrankung gemacht.


Heute ist die Behandlung der Osteoporose in Bezug auf die Verhütung von Krankheitskomplikationen erfolgreicher als die Therapie vieler anderer chronischer Erkrankungen. Umso bedauerlicher ist es, dass gerade in Deutschland die derzeitige medizinische Versorgung von Patienten mit Osteoporose schlecht ist. Häufig wird das Problem gar nicht beachtet. Ein Großteil der Patienten, bei denen eine Therapie dringend notwendig wäre, erhält diese nur unzureichend. Umgekehrt wird viel Geld für teure Diagnostik und Therapien ausgegeben, wo dies unnötig wäre. Schuld daran sind die vielen widersprüchlichen Aussagen zur Diagnostik und zur Therapie, die Ärzte und Patienten gleichermaßen verunsichern.


WANC 03.11.03

 
 
 
 
 
 
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